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Chakras und Nadis: Wie kannst Du die feinstoffliche Lebenskraft erhöhen?

Der Mensch ist nicht nur der physische Körper, wie wir es die letzten Jahrzehnte immer glaubten. Es kommen stets neue Wissenschaftler dazu, die sich dafür interessieren, wie das Phänomen Mensch ganzheitlich funktioniert und entsprechende Studien darüber durchführen. Hierbei stellten sie bemerkenswerte Fakten fest: Der Körper besteht aus einem Energiesystem, ähnlich einem Stromkreis. Was es damit auf sich hat und was Chakras und feinstoffliche Nadis sind, erfährst Du in diesem Beitrag. Außerdem lernst Du bedeutende Tipps kennen, um Deine Prana-Energie zu stärken. Lasse Dich inspirieren.

Der Mensch = Stromkreis?

Wer sich mit dem Thema Elektrizität auskennt, weiß, dass es im Stromkreis eine Quelle gibt, woher die Energie stammt. Die darin entstehende Energie fließt durch Leitungen, drumherum entstehen elektrische Felder. In vielen Bereichen kann Energie gespeichert werden, diese sind bekannt als Kondensatoren oder auch Batterien. Von dort aus gelangt der Strom zu anderen Bereichen. Je nach Gerät können durch den Strom Kälte, Hitze, Musikfrequenzen oder Bilder erzeugt werden.

Das Interessante ist, dass der Mensch ähnlich funktioniert. Das Prana-System des Menschen funktioniert aufgrund verschiedener Stromquellen. Die kosmische Energie fließt durch die Energiebahnen und erfüllt den gesamten Energiekörper mit Power.

Was sind Nadis?

Ähnlich den Stromleitungen verfügt der menschliche Körper über die sogenannten Nadis, das sind Leitungen, durch die die Energie fließen kann. Die genaue Übersetzung von Nadi bedeutet “Röhre” oder auch “Kanal”. In der Traditionellen Chinesischen Medizin beispielsweise sind es die Meridiane, durch die die Lebensenergie fließt. Auch hier entsteht rund herum ein Energiefeld, das Prana ausstrahlt (Aura). Alle drei haben ihren Anfang im Becken und fließen von dort aus in die entsprechende Körperhälfte.

Laut Experten gibt es bis zu 72.000 verschiedene Nadis im Körper, drei dieser Meridiane sind die wichtigsten. Sie heißen:

• Pingala (er ist der Träger der Sonnenenergie, befindet sich auf der rechten Seite der Wirbelsäule. Dieser beeinflusst den Sympathikus, welcher für die Leistungsbereitschaft, das Bewusstsein bzw. Shiva und das logische Denken zuständig ist, auch als Flucht- oder Kampfnerv betitelt.)

Ida (dieser Nadi ist verbunden mit der lunaren Kraft, befindet sich auf der linken Seite der Wirbelsäule und ist für die Kreativität zuständig. Er beeinflusst den Parasympathikus – zuständig für die Erholung -> Ruhenerv)

Sushumna (das ist der Zentralkanal, der Sushumna verläuft entlang der Wirbelsäule, gilt als der wichtigste Nadi)

Vector illustration of beautiful woman character sitting in yoga pose.The three main nadis: ida, pingala, and sushumna. Energy channels.

Was sind Chakren?

Als Chakren werden die feinstofflichen Kraftzentren im Körper bezeichnet. Wenn das Wort “Chakra” übersetzt wird, bedeutet es “Rad”. Die Punkte, an denen Pingala und Ida zusammentreffen, sind die sieben Hauptchakras.

Die Chakren strahlen in verschiedenen Farben und befinden sich an unterschiedlichen Stellen in Deinem Körper.

Muladhara Chakra (Wurzelchakra) in der Farbe Rot für die Verbindung zu Mutter Erde, Urvertrauen und Sicherheit (zwischen den Genitalien)
Svadhistana Chakra (Sakralchakra) in der Farbe Orange für Kreativität und Sexualenergie (eine Handbreit unter dem Bauchnabel)
Manipura Chakra (Solarplexus) in der Farbe Gelb für das Selbstbewusstsein, Ich-Verbindung (unter dem Brustkorb)
Anahata Chakra (Herzchakra) in der Farbe Grün für die Liebe, Hingabe (sitzt im Herzraum)
Vissudha Chakra (Kehlkopfchakra) in der Farbe Türkis/Hellblau für das Aussprechen der Wahrheit, Kommunikation (sitzt am Kehlkopf)
Ajna Chakra (Drittes Auge) in der Farbe Indigoblau für die Intuition und Verbindung zur Seele (zwischen den Augenbrauen)
Sahasrara Chakra (Scheitel- oder Kronenchakra) in der Farbe ViolettTransparent für die Verbindung zum Universum (über dem Scheitel)

Chakras - Ebenen des Bewusstseins
Chakras – Ebenen des Bewusstseins

Was ist die Aufgabe der Chakras?

Damit der Körper einwandfrei funktioniert und Kraft hat, verteilen die Chakren, die Energie, die von den Nadis zu den Energiezentren transportiert wird. Zudem wird dort Prana gesammelt – dies gelingt unter anderem durch spezielle Atemübungen (zum Beispiel Wechselatmung = Nadi Shodhana).

Wie kannst Du Deine Chakren mit Lebensenergie auffüllen?

Prana (die Lebensenergie) wird laut der aktuellen wissenschaftlichen Theorie sowie alten Lehren (unter anderem Ayurveda) durch verschiedene Faktoren aufgenommen:

• durch die Sonne
• durch die Nahrung
• durch den Atem (zum Beispiel auch Pranayamas während der Asanas)
• durch Bewegung und Yoga

Je mehr Du diese Elemente in Dein Leben integrierst, desto eher wirst Du die Kraft in Deinem feinstofflichen Energiekanal wahrnehmen können. Gerade ein paar Sekunden oder Minuten nach dem Yoga (beispielsweise Kundalini Yoga) oder verschiedener Atemtechniken ist die Vitalisierung der Energieleitbahnen besonders stark zu spüren.

Bedeutende Übungen, um Dich mit neuer Prana zu füllen

Damit Du Dich wohl in Deinem Körper fühlst und in den Flow gelangst, kannst Du Dein Prana erhöhen. Dies geht am besten mit hilfreichen Atemübungen. Experten betonen, dass ein Mensch mit viel Prana deutlich seltener krank wird, und eine bessere Gesundheit verzeichnen kann.

a) Tiefe Atmung üben

Es gibt verschiedene Pranayama-Übungen, die Dir dabei helfen, neue Energie in Deinen Energiekörper zu bringen. Die bedeutendste ist:

• Wechselatmung (Nadi Shodana)

Diese Atemtechnik gilt im Hatha-Yoga als eine der wichtigsten. Der Grund liegt darin, dass diese Technik dabei hilft, die Nadis, die Energiezentren sowie das gesamte System zu reinigen. Damit werden Blockaden gelöst und die Energie kann wieder frei fließen.

Ablauf:

Hierbei setzt Du Dich ähnlich wie während einer Meditation aufrecht auf Dein Kissen und nimmst den Daumen der rechten Hand. Mit diesem hältst Du das rechte Nasenloch zu. Atme durch das linke Nasenloch ein. Schließe nun mit dem Ringfinger der rechten Hand Dein linkes Nasenloch. Halte den Atem für ein paar Sekunden an. Spüre Dein Inneres und ruhe in Dir. Dann öffnest Du Dein rechtes Nasenloch und atmest aus. Diesen Vorgang wiederholst Du ein paar Mal. Am besten ist es, wenn Du pro Ein- und Ausatmung vier Zählzeiten zählst. Damit wird die Übung noch intensiver. Die Anzahl kannst Du je nach Fortschritt beliebig anpassen.

b) Mantra

Ein Mantra ist eine klassische Sanskritsilbe, die häufig wiederholt wird. Durch diese Wiederholung kann die Energie derselben freigesetzt werden. So wird die Klangschwingung genutzt, um das Wohlgefühl des Menschen zu verbessern. Jedes Chakra hat wiederum ein anderes Mantra, mit dem es aktiviert werden kann.

Das Ajna-Chakra beispielsweise kann mit der Silbe “Om” angestupst werden. “Om Sri Ramaya Namah” öffnet das Anahata Chakra. Es gibt dazu zahlreiche Videos auf YouTube oder ein Buch, das die Kraft der Mantren erklärt. Lasse Dich inspirieren von der großen Auswahl im Online-Büchershop oder vor Ort.

Weitere Tipps zu den Mantren findest Du in der Tabelle

Muladhara-ChakraVokal “U”, langgezogen (Uuuuu) oder LAM
Swadhisthana-ChakraVokal “Ü”, langgezogen (Üüüüüü) oder VAM (VANG)
Manipura-ChakraVokal “O” (wie im Wort Sonne) oder RAM (RANG)
Anahatha-ChakraVokal “A”, langgezogen (Aaaaa) oder YAM (YANG)
Vishuddha-ChakraVokal “E”, langgezogen (Eeee) oder HAM (HANG)
Ajna-ChakraVokal “I”, langgezogen (Iiiii) oder OM
SahasraraKein Vokal, Stille, eventuell das Iiii

Wie Du sehen kannst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Prana in Deinen Chakren anzustupsen. Dazu passende Meditationen sind hilfreich, um die Lebenskraft in Deinem ganzen Körper zu verteilen und in die Stille zu gehen.

Auch spezielle Yoga-Übungen auf der Matte helfen Dir, um noch näher bei Dir selbst anzukommen, und den Fluss des Pranas in Deinem Körper zu spüren.

Machst Du bereits solche Übungen? Wenn ja, welche helfen Dir am besten?

Autorenprofil

Stefan
Stefan
Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.

Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.

Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.