KinderyogaYoga

Kinderyoga im Kindergarten: Ruhe-Inseln für die Kleinsten

Kinderyoga im Kindergarten
Kinderyoga im Kindergarten

Ein gleichbleibend hoher Lärmpegel, gestresste Erzieher/innen und Kinder, denen es schwerfällt, in der unruhigen Umgebung zur Ruhe zu kommen: So sieht der Alltag in vielen Kitas mit großen Gruppen aus. Umso wichtiger ist es, Kindern Phasen des Ausgleichs anzubieten. Eine großartige Möglichkeit, spielerisch Kraft zu schöpfen, aber auch Aggressionen und Stress abzubauen, ist Kinderyoga.

Warum Kinderyoga auf Kindergartenkinder wohltuend wirkt

Von den Yogastunden profitieren Kindergartenkinder und Erziehende gleichermaßen, denn ganz nebenbei schöpfen auch die Erwachsenen in den Stunden Energie und finden einen Weg zu mehr Gelassenheit. Aus diesem Grund ist Kinderyoga heute eine anerkannte Methode, die ebenso wie progressive Muskelentspannung und autogenes Training in der Früh- und Grundschulpädagogik angewandt wird. Die vielfältigen Wirkungen wurden wissenschaftlich erforscht und bestätigt, sodass Kinderyoga in immer mehr Kindergärten und Grundschulen Einzug hält. Werden Kinder bereits im Vorschul- und Grundschulalter an Yoga herangeführt, entwickeln sie spielerisch ihr Körpergefühl. Sie verbessern ihre Koordination, Motorik, Beweglichkeit und die Körperhaltung, nehmen sich bewusster selbst wahr und aktivieren körpereigene Kräfte. Durch Yoga lösen sich Verspannungen und Kinder üben unverkrampft, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.

Wie sich Yoga im Kindergarten in den Tagesablauf integrieren lässt

Je nachdem, welche Art von Kinderyoga im Kindergarten eingeführt werden soll, variieren die Unterrichtsformen. An klassisches Hatha Yoga sollten ausgebildete Kinderyogalehrer/innen heranführen. In vielen größeren Städten arbeiten auf Kinderyoga spezialisierte Yogaschulen eng mit Kindergärten und Grundschulen zusammen. Alternativ können auch Eltern mit einer entsprechenden Ausbildung ehrenamtlich unterrichten. Dies kann beispielsweise anlässlich einer Projektwoche zur Bewegungsförderung geschehen, in der auch die Erzieher/innen geschult werden. So können diese nach Ablauf des Projekts die Yoga-Spielstunden mit ausgewählten Kinderyoga-Elementen fortführen. Für motivierte Erzieher/innen besteht darüber hinaus die Möglichkeit einer Fortbildung zum/zur Kinderyoga-Übungsleiter/in, um Kindergartenkinder selbstständig unterrichten zu können.

Welcher zeitliche Rahmen ideal für Kinderyoga in Kitas ist

In Kitas hat sich für Yogastunden, Yoga-Spielstunden und Yoga-Fantasiestunden eine Dauer von rund 45 Minuten als ideal für 3-6-Jährige bewährt. Vor- und Grundschüler können sich auch schon eine volle Stunde auf das Yogaprogramm konzentrieren. Eine günstige Tageszeit ist der späte Vormittag, nach ausgiebigem Spielen und Toben, aber noch vor dem Mittagessen. Um „runterzukommen“ und sich auf die Yogastunde einzustellen, beginnt diese üblicherweise mit Entspannungs- und Atemübungen. Diese kindgerechten Asanas sollten insgesamt nur wenige Minuten dauern und können von einer kurzen, die Fantasie beflügelnden und zugleich beruhigenden Naturgeschichte umrahmt werden. Die folgenden Asanas können auf dieser Geschichte aufbauen, zum Beispiel mit der Sonne, deren morgendlicher Gruß die Katze kitzelt und den Hund oder den Löwen weckt. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, wandert sie über eine Brücke und geht schließlich hinter einem großen Baum unter. Bei Sonnenuntergang sind genau 45 Minuten wie im Flug entspannt vergangen und es wird langsam Zeit für die Vorbereitung aufs Mittagsessen. Findet die Yogastunde nachmittags statt, sollte die Mittagsmahlzeit erst in Ruhe „sacken“ können, denn Yoga und ein voller Bauch vertragen sich nicht.

Womit sich Yoga für Kindergartenkinder noch abwechslungsreicher gestalten lässt

Es muss keinesfalls immer eine klassische Yogastunde sein, denn losgelöst aus einem festen Ablauf lassen sich einzelne Elemente sehr gut mit Bewegungsspielen und Tänzen verbinden. Sogar der beliebte Stuhlkreis eignet sich gut, wenn statt der Stühle Yogamatten oder Kissen auf dem Boden angeordnet werden und die Kinder eine bequeme Yoga-Sitzstellung einnehmen. Erzieher/innen, die im Rahmen der Bewegungsförderung Kinderyoga anbieten möchten, sollten einen Elternabend zum Thema veranstalten und die Eltern mit ins Yoga-Boot holen. Dann können die Kinder und Eltern am Wochenende und in den Ferien die Übungen auch gemeinsam zu Hause durchführen.

©iStock.com/_jure

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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