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Was bewirkt die samyama-meditation?

Die Wirkung der Samyama-Meditation – ein Überblick

Samyama wird als eine Ebene beschrieben, in der das Undurchlässige sichtbar bzw. transparent gemacht werden möchte. Im Sanskrit ist Samyama ein fachlicher Ausdruck, der drei komtemplative Übungen zusammenfasst. Wer den spirituellen Weg gehen möchte, kann dies mithilfe von diversen Techniken machen: Es hängt immer davon ab, wie schnell Du ans Ziel möchtest. Warum die Samyama-Meditation dienlich ist und welche Vorteile sie mit sich bringt, liest Du in diesem Beitrag.

Was ist Samyama?

Zuallererst möchten wir den Begriff Samyama erklären. Laut Überlieferungen verstehen wir unter dem Begriff Samyama “Selbstbeherrschung, Bändigung oder Zügelung”. In der Praxis fasst er die Kombination von Dharana (Konzentration), Samadhi (Erleuchtung) sowie Dhyana (Versenkung) zusammen – diese Worte wurden von Patanjali (er ist der Verfasser der Yogasutras) im dritten Kapitel ausgearbeitet.

Du kannst Dir Samyama so besser vorstellen:

Allgemein gesagt handelt es sich hierbei um eine Technik, um uns vollständig auf ein Thema zu fokussieren. Im besten Fall kannst Du Deine Gedanken mit etwas Übung immer länger auf einen bestimmten Punkt richten. So erfährst Du auch den Unterschied, welche Gedanken in Deinem Leben sinnvoll sind und welche nicht. Hatha-Yoga oder das Iyengar-Yoga (das zum Hatha-Yoga gehört; es zeichnet sich dadurch aus, dass die richtige Ausführung der Haltung an oberster Stelle steht) auf Deiner Matte können Dir dabei helfen, noch klarer und ruhiger zu werden. Der gleichmäßige Atem hilft Dir zusätzlich, noch tiefer zu gelangen.

  • Dharana (Konzentration auf etwas) ist dafür da, dass Du Dein Bewusstsein (Deinen Geist) auf ein bestimmtes Ereignis oder einen Punkt in Deinem Leben konzentrierst. Der Geist beruhigt sich und lässt sich fallen. Zu Beginn können praktische Handlungsanweisungen dabei helfen, den Fokus leichter halten zu können. Du kannst Dich während dieser spirituellen Erfahrung auf alles konzentrieren (auf eine Gottheit, auf den Schmerz, auf einen Menschen in Deinem Leben usw.)
  • Durch diesen Prozess kommst Du ins Dhyana. Zuerst liegt der Fokus noch auf der Atmung. Wenn Du Dich beispielsweise auf einen Menschen konzentrierst, geht es nicht darum, dass Du mit dem Verstand über ihn nachdenkst. Du richtest lediglich Deine Aufmerksamkeit auf ihn, Du versuchst sein Inneres zu verstehen, ihn zu fühlen und eine Verbindung aufzubauen (=Dhyana). Mit der Zeit nimmst Du ein Gefühl der Einheit wahr. Du stellst eine tiefe Beziehung mit dem Gegenstand oder dem Objekt her, worauf Du vorhin die Konzentration gerichtet hast. Das Ziel dieser Stufe ist, dass Du zum objektiven Beobachter wirst. Das Herz und der Kopf verbinden sich miteinander. Der Körper, die Sinnesorgane sowie der Verstand werden ruhig.
  • Samadhi ist die nächste Stufe. Dieser Prozess ist schwer zu erklären, und bedarf der eigenen Erfahrung. Die Hingabe sowie das Erreichen der inneren Freiheit spielen eine große Rolle, wir geben uns dem Objekt, dem Menschen vollständig hin. Wir durchschreiten die feinstoffliche Hülle und verschmelzen damit. Zudem können wir ein wahres Wesen hinter allem erkennen.

Du kannst die Samyama Techniken in Deinen Alltag integrieren, um schneller zu diversen Erkenntnissen sowie zur wahren Natur zu gelangen. Viele machen damit sehr tiefe Erfahrungen und lernen sich selbst und das Leben aus einer neuen Perspektive kennen und zu verstehen – auch die Wahrnehmung kann sich drastisch ändern. Gemeinsam mit wertvollen Yoga Asanas kann es zu tollen Erfolgen und noch mehr Achtsamkeit im Alltag führen.

Praktisches Beispiel zur Verdeutlichung: Schmerz und Samyama

Um die Technik, den Weg sowie die Wirkung besser zu erklären, möchten wir Dir hier dieses Beispiel mitgeben.

Wenn Du unter einem bestimmten Schmerz im Körper leidest, zum Beispiel Hals-, Kopf- oder Rückenschmerzen, ist es bedeutend, dass Du verstehst, warum dieser Schmerz da und was der Sinn dahinter ist. Auch ist es wichtig, herauszufinden, wie er entstehen kann. Im Normalfall hängt dieser mit diversen Lebensumständen (zu wenig Bewegung, ungesundes Essen, zu wenig Zeit an der frischen Luft, zu wenige Momente der Stille usw.) zusammen. Demnach steht Dir hier ein breiter Bereich zur Verfügung, um Veränderung in Dein Leben zu bringen.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Samyama zu testen. Hierbei konzentrierst Du Dich zu 100 % auf den Schmerz. Du gehst richtig tief und nimmst ihn an, genauso wie er ist. Atmest hinein, fühlst ihn, nimmst ihn wahr. Ab einem bestimmten Zeitpunkt fühlt es sich so an, als wärest Du eins mit dem Schmerz. Im besten Fall erhältst Du während der Samyama Integrale Yogameditation auf Deinem Kissen sogar ein grundlegendes Verständnis, was der Sinn dieser Schmerzen ist. Außerdem kannst Du es während der Meditation schaffen, in reiner Gegenwärtigkeit zu gelangen.

Patanjali und der achtgliedrige Yoga-Pfad

Patanjali hat den achtgliedrigen Yoga-Pfad erstellt; dieser Fakt hilft Dir, die Herkunft sowie die Bedeutung besser zu verstehen.

Dieser wird in drei Teilen aufgeteilt:

  • Yama (darunter versteht man die fünf ethischen Gebote)
  • Niyamas (diese fassen fünf persönliche Regeln zusammen, wie man mit sich selbst umgehen soll; dazu gehören die Asanas, Pratyahara, Pranayamas usw. Die Yoga Übungen helfen dabei, den Energiefluss in Schwung zu bringen oder zu behalten – die Energiebahnen werden dadurch geöffnet; die Atemübungen (Pranayama) helfen dabei, den Körper auf Pratyahara, Dhyana sowie Dharana vorzubereiten. Pratyahara gilt als “Rückzug der Sinne” – Du konzentrierst Dich nicht mehr auf die Erinnerungen oder auf den Verstand.)
  • Samyama (Wenn die vorherigen Prozesse alle erfolgreich durchlaufen sind, gelangst Du zum Samyama)

Schritt für Schritt: Taste Dich langsam voran

Dank der in diesem Beitrag beschriebenen Informationen hast Du einen guten Überblick darüber erhalten, was Du mit dem spirituellen Samyama erreichen kannst. Bedeutend ist, dass Du damit langsam und sehr bewusst anfängst. Mit der Zeit fallen Dir die einzelnen Schritte immer leichter. Wer sich schwer damit tut, sollte sich nach einem geeigneten Angebot im Internet umsehen, das die einzelnen Schritte noch weiter beschreibt. Intensive Kurse können Dir dabei helfen, tiefer in die Materie einzusteigen und den Zustand relativ rasch zu erleben. Natürlich wird die Erfahrung genauso intensiv, wie es jetzt richtig ist für Dich.

Hast Du bereits Erfahrungen mit Samyama? Wenn ja, wie ist es Dir ergangen und welche Ansichten hast Du dadurch verändern dürfen?

Autorenprofil

Stefan
Stefan
Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.

Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.

Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.