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Yoga des Feuers

Wie du durch Yoga neue Energie schöpfst

Yoga ist eine ganzheitliche Praxis. Sie hat positive Wirkungen auf Körper, Geist und Seele. Das gilt besonders, wenn die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft eingebunden sind. Probiere das zum Beginn des neuen Jahres doch gleich einmal aus. Yoga-Bloggerin Sandra Buchwald hat inspirierende Tipps für dich.

Dieser Beitrag widmet sich dem Yoga des Feuers.

“Dieses Jahr hat mir alle Kräfte geraubt.” – Viele Menschen, die zum Jahreswechsel ihre persönliche Bilanz für das Jahr 2022 gezogen haben, fühlen sich kraftlos, ausgepowert, leer. Das ist kein Wunder. Denn Corona-Pandemie und Klimawandel, Ukrainekrieg und Inflation sind ein Paket, das unsere persönlichen Energiereserven stark angegriffen hat. Bei so vielen schlechten Nachrichten ist es nicht leicht, mutig und motiviert ins neue Jahr zu starten.

Wie schaffst du es, deine Energiebatterien wieder aufzuladen? – Wertvolle Unterstützung erhältst du durch deine regelmäßige Yogapraxis. In diesem Beitrag erfährst du, welche energetischen Wirkungen dir das Yoga des Feuers schenkt.

Das Element Feuer: Energie aus der Sonne

Warum bekommen wir Frühlingsgefühle, wenn uns die ersten Sonnenstrahlen des Jahres an der Nase kitzeln? Wieso lieben wir es, die Ferien im sonnigen Süden zu verbringen? Und was ist der Grund, aus dem auch Morgenmuffel leichter aufstehen, wenn die Sonne scheint? – Sonnenlicht bewirkt, dass unser Körper Serotonin ausschüttet, ein echtes Glückshormon. Außerdem erzeugt er auch das Sonnenvitamin D und drosselt gleichzeitig die Produktion des Schlafhormons Melatonin.

Das alles schenkt uns Energie – und durch das Yoga des Feuers kannst du diese Energie auch tanken, wenn es draußen trüb und regnerisch ist.

Diese Asanas entfachen Feuer-Energie

Ob Yoga oder Fitnessübung: Wahrscheinlich hast du schon oft von Yogalehrern oder Trainern gehört, dass du den Bauch anspannen und den Nabel nach innen-oben ziehen sollst. Dieser Hinweis dient in erster Linie dazu, dass du deine Wirbelsäule schützen sollst und eine ungesunde Haltung vermeidest. Im Yoga hat diese Praxis auch den Zweck, Hitze zu erzeugen. Diese innere Hitze – das Feuer – entfachst du durch Körperspannung. Sie schenkt dir neue Energie und wappnet dich gegen die Herausforderungen, die jeden Tag auf dich zukommen. Ein gutes Beispiel für eine Asana, die viel Körperspannung erfordert, ist Navasana, die Bootshaltung.

Auch Rotationen charakterisieren das Yoga des Feuers. Typische Twists sind der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) oder Parivrtta Trikonasana (das gedrehte Dreieck). Eine besonders anmutige Asana ist Parivrtta Utkatasana, der gedrehte Stuhl: Du nimmst zunächst die klassische Stuhlpose (Uttkatasana) ein und platzierst deine Hände in die Gebetshaltung (Anjali Mudra). Nun drehst du dich zur Seite und presst den Ellenbogen oder Oberarm gegen das Knie der anderen Körperseite. Durch solche Verwringungen werden die inneren Organe entgiftet und dein Stoffwechsel aktiviert.

Eine besonders effektive Massage der inneren Organe bieten dir die Asanas, die einen Twist aus der Bauchlage heraus darstellen. Probiere den Scorpion Twist aus, bei dem du aus der Bauchlage nach links aufdrehst und den Fuß des angewinkelten rechten Beines hinter deinem Rücken auf der Matte aufstellst. Natürlich immer auch gegengleich üben!

Der Sonnengruß (Surya Namaskar) trägt die Macht des Feuers bereits in sich: Genieße es, wie diese dynamische Sequenz Energie, Mut und Motivation schenkt!

Yoga des Feuers: auf die Atmung achten

Hitze, Intensität und Körperspannung spielen im Yoga des Feuers eine wichtige Rolle. Deshalb ist die Atmung bei den fordernden Asanas besonders wichtig. Durch spezielle Atemtechniken kannst du wertvolle Lebensenergie schöpfen. Übe Ujjayi und Kapalabahti. Diese yogischen Arten der Atmung zählen zu den Reinigungstechniken und erzeugen energiereiche Hitze.

Wertvolle Energien wecken – welche Yogastile sind geeignet?

Der klassische Yogastil, mit dem du die wohltuende Hitzeenergie in dir entzündest, ist das Vinyasa Yoga. Es zeichnet sich durch seine dynamischen und fließenden Sequenzen aus. Meist werden die einzelnen Asanas durch den geführten Atem unterstützt. Die grazilen, nahtlos ineinander übergehenden Bewegungen werden ohne Anfang, ohne Ende ausgeführt und verbunden. Dieser Flow erzeugt die Hitze, die in dir wie Feuer lodert und neue Energie schenkt. Vinyasa Yoga übst du auch in unterschiedlichen Kombinationen, beispielsweise als Ashtanga Vinyasa Yoga.

Ein wichtiger Vertreter aus dem Yoga des Feuers ist auch das Power Yoga. Der Name ist Programm: Der fordernde Yogastil fördert Kraft und Ausdauer, verleiht dir aber auch die wichtige innere Energie, um Herausforderungen des Alltags mental zu bestehen.

Wenn es um die äußere Hitze geht, ist das Bikram Yoga unschlagbar. Bei diesem Yogastil übst du eine festgelegte Abfolge von 26 Asanas. Das Besondere: Der Yogaraum hat eine Temperatur zwischen 35 und 40 Grad, sodass die Energie des Feuers schon durch die äußere Wärme aktiviert wird. Doch natürlich kannst du dir auch eine andere warme Kulisse schaffen: Welches Yoga des Feuers wäre besser als dynamische Asanas im Sonnenschein am Strand oder im eigenen Garten?

Quelle der Energie: das Solarplexus-Chakra

Yoga und die Chakren sind eng verbunden und stärken sich gegenseitig. Zum Yoga des Feuers gehört ein Chakra, das die Sonne bereits im Namen beinhaltet: das Solarplexus-Chakra. Auch die Sanskrit-Bezeichnung “Manipura”, das leuchtende Juwel, ist sonnig. Das Chakra befindet sich oberhalb des Nabels auf dem Sonnengeflecht. Du öffnest dieses Chakra durch anspruchsvolle Yoga-Asanas, aber auch dadurch, dass du dich in Alltag und Beruf schwierigen Herausforderungen mutig stellst.

Feuer-Yoga durch Pitta-Nahrung ergänzen

Im Ayurveda wird dem Yoga des Feuers das Dosha Pitta zugeordnet. Wärmende Gemüse- und Getreidesorten sollten auf dem Speiseplan sehen, wenn dein Konstitutionstyp Pitta ist oder wenn du durch Yoga des Feuers energetische Hitze erzeugen willst. Wähle aus dem reichen Schatz der Natur nach Geschmack aus. Besonders geeignet sind Buchweizen und Amaranth, Hafer und Dinkel, Brokkoli und Blumenkohl, Karotten und Kartoffeln. Proteinreiche Mahlzeiten sind perfekt, um dir die Power zu geben, die du brauchst. Probiere gut gewürzte Eintöpfe aus roten Linsen oder Kichererbsen aus. Gewürze sind im Ayurveda unverzichtbar, um Agni, das ayurvedische Verdauungsfeuer, zu aktivieren. Nutze reichlich Pfeffer und Chili, Piment und Kreuzkümmel, aber unbedingt auch Ingwer. Kurkuma und Kardamom passen ebenfalls gut.

Auch beim Trinken ist Ingwer durch seine natürliche Schärfe ideal. Wähle ganz nach Geschmack und Jahreszeit zwischen Ingwerwasser und Ingwertees aus. Andere wertvolle Teesorten, die das Yoga des Feuers unterstützen, sind der Süßholztee und Teesorten, die durch Zimt ergänzt sind.

Meditation für das Feuerelement

Autorenprofil

Sandra Buchwald
Sandra Buchwald
Sandra ist freie Autorin und praktiziert seit vielen Jahren Yoga - zwischendurch sogar im Arbeitszimmer. Ihr Lieblingsstil ist das Ashtanga Yoga.

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