Yoga

Yoga im Krankenhaus

Yoga im Krankenhaus
Yoga im Krankenhaus

Ob kurz- oder langfristig: Wer im Krankenhaus liegt, ist komplett aus seinem Alltag herausgefallen. Natürlich hängt es stark von der Art der Erkrankung ab, ob beispielsweise Anrufe oder die Arbeit mit Tablet und Laptop noch möglich ist. Selbstständige sind besonders stark betroffen, denn ihre berufliche Existenz kann bei langfristigen Erkrankungen, die nicht zu Hause behandelt werden können, auf dem Spiel stehen. Wie soll aber Yoga im Krankenhaus aussehen?

Wir kommen immer wieder auf diese einfachen Trainingseinheiten zurück, denn sie brauchen keine Trainingsgeräte wie beispielsweise eine Matte, bewirken sehr viel, sind praktisch überall und in jeder Lebenssituation anzuwenden und können bei Störungen sofort wieder beendet werden. Störungen sind im Krankenhaus beispielsweise Visiten, Besuche, Untersuchungen und anderes mehr. Gleichzeitig stören die Atemübungen niemanden und sie lassen sich fast unbemerkt durchführen. Die meisten Menschen, besonders Kranke, sind viel zu sehr mit sich beschäftigt, als dass sie besonders darauf achten, ob der Nachbar Atemübungen durchführt; und wenn doch, ist es auch nicht weiter schlimm – dies nur, falls du dich etwas genierst. Erkläre dem Nachbarn einfach, was du gerade machst, das wird ihn vielleicht sogar dazu bringen, es selbst zu versuchen. Atemübungen erden und beruhigen: zwei sehr wichtige Aspekte, wenn jemand im Krankenhaus liegt!

– Schon die Konzentration auf den Atem beruhigt die Nerven und zieht dich aus einer stressigen Situation heraus. Lege dich auf den Rücken und achte einfach auf ein gleichmäßiges Atmen durch die Nase (Mund geschlossen halten), sei mit den Gedanken ganz bei diesem natürlichen Vorgang: einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen … Verändere nichts, achte nur darauf. Du wirst sehen, wie der Atem bald gleichmäßiger fließt. Falls du vorher sehr erregt warst, wirst du zunächst durch den Mund atmen. Das ist in Ordnung, aber versuche, allmählich zur reinen Nasenatmung zu kommen.
– Gehe eine Stufe weiter und atme tief durch die Nase ein, lange durch den Mund aus. Wenn du allein im Zimmer bist, kannst du beim Ausatmen leise auf den Buchstaben S summen, das verstärkt die beruhigende Wirkung.
– Atme nun wieder in der Nasenatmung; erst in die Lunge, beim nächsten Atemzug in den Bauch, dann wieder in die Lunge und so fort. Nach einer Weile baue zwischen Lungenatmung und Bauchatmung die Flankenatmung ein, also die Brustkorbseiten.

Atemübungen lassen sich immer einbauen, sogar wenn deine Zimmergenossen nicht schlafen. Kinder wie Erwachsene können sich damit bestens beruhigen. Auch das passende Zubehör bringt Abwechslung und tut einfach gut: Wie wäre es mit einem Nackenhörnchen als Stütze beim Lesen? Oder der vertrauten Kinderdecke, die auch als Schmusedecke gegen die Einsamkeit hilft? Bei kleinen Kindern sind die Eltern mit von der Partie, doch die etwas Größeren haben gerade am Anfang Schwierigkeiten, allein im Krankenhaus zu liegen.

Im Bett lassen sich ebenso Mudras durchführen; das sind diverse kleine Übungen, über die wir gerade erst vor Kurzem berichtet haben. Du kannst mit den Augen, der Zunge und den Fingern üben. Alle Trainingseinheiten, ob mit dem Atem oder als Mudras, sorgen dafür, dass du dich auf anderes als deine Krankheit, Blut- und Röntgenergebnisse oder die nächsten Untersuchungen konzentrierst; und das ist gut für dein inneres Gleichgewicht, das bei den meisten Menschen bei einem Krankenhausaufenthalt in Mitleidenschaft gezogen ist. Wenn du allein im Zimmer bist, kannst du sogar einige Standyogaübungen durchführen, doch die meisten Patienten fürchten, dass jeden Augenblick jemand hereinkommen könnte, und sind daher nicht konzentriert dabei. Stattdessen empfehlen wir nach Möglichkeit leichte Gymnastik im Bett. Hier zwei einfache Beispiele:
– Spanne alle Muskeln an und lass dann wieder locker. Probiere das auch mit einzelnen Muskelgruppen.
– Bewege die Füße und Zehen so viel wie möglich, denn das lange Liegen ist nicht gut für die Venen.

Patienten mit Einzelzimmer können unbeobachtet üben und müssen weniger Angst haben, dass ihr wertvolles Zubehör plötzlich „Füße“ bekommt. Sie können Meditationskissen oder einfache Gymnastikmatten mitbringen. Mit einem Minikissen kannst du dich ins Bett setzen und auf einer einfachen Gymnastikmatte Übungen im Stand durchführen.

Bild © luismolinero / 123rf.com

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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