MeditationYoga

Yoga im Pflegeheim: Was musst Du wissen?

Im ersten Moment möchte man meinen, dass nur junge Menschen Yoga machen können. Dem ist aber nicht so. Es gibt viele Menschen, die auch im höheren Alter begeistert von den Körperhaltungen der buddhistischen Lehre sind. Der Vorteil der Yoga-Praxis ist, dass diese stets nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann, somit können die Übungen die Lebensqualität vieler Menschen verbessern. Wenn auch Du zur älteren Generation gehörst oder Deinen Großeltern etwas Gutes tun möchtest, lies diesen Beitrag. Hier bekommst Du die besten Tipps zu Yoga im hohen Alter.

Die positiven Auswirkungen von Yoga – auch bei Senioren?

Egal, ob jung oder alt – die Körperübungen auf der Yogamatte weisen zahlreiche Vorteile für den Körper, den Geist und die Seele auf. Demnach ist es kein Wunder, dass Yoga immer öfter auch in Altersheimen praktiziert und angeboten wird. Natürlich unterscheidet sich die Ausübung der verschiedenen Asanas nach den körperlichen Zuständen der älteren Menschen – zum Teil üben sogar über 80- und 90-Jährige.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Die Beweglichkeit der Gelenke nimmt zu
  • Steifheit im gesamten Körper nimmt ab
  • psychische Verbesserungen sind typische Konsequenzen einer regelmäßigen Yoga-Praxis
  • mehr positive Gedanken
  • mehr Lebensfreude
  • Entspannung des Nervensystems (vor allem bei Nervenkrankheiten eine echte Wohltat)

Wie Du sehen kannst, kann sich durch die regelmäßige, sanfte Praxis vieles im Leben von älteren Menschen tun.

Yogastunden für Senioren: Was ist zu beachten?

Natürlich können die einzelnen Yogastunden nicht so abgehalten werden wie bei einer jüngeren Yogi-Gruppe. Erfahrene Yogalehrer, die Senioren unterrichten, berichten über folgende Punkte:

  • Die einzelnen Asanas werden nicht aufeinanderfolgend durchgezogen. Stattdessen werden die jeweiligen Körperübungen ausführlich erklärt, sodass die älteren Menschen einen Bezug zur Wirkung und Ausführungsweise haben. Das ist besonders bei dieser Zielgruppe sehr wichtig, da viele in diesem Alter keine Berührungspunkte zu solchen Bewegungsarten haben.
  • Danach folgt die sanfte Ausübung der einzelnen Asanas. Auch hier ist weniger oft mehr. Bei vielen reichen ein, zwei Übungen, um einen wesentlichen Unterschied im Wohlbefinden feststellen zu können.
  • Die Ausführung der Yogahaltungen muss natürlich in vielen Fällen ärztlich abgeklärt werden, damit keine weiteren Beschwerden auftreten.
  • Zudem wird im Seniorenheim häufig statt einer Matte ein Stuhl mit Meditationskissen benutzt. Damit können gewisse Übungen leichter durchgeführt werden.
  • Die Sensibilität des Lehrers ist bei älteren Yogis im Altenheim noch wichtiger. Langsamkeit statt Schnelligkeit führt hier zum Ziel.
  • Auch Hilfsmittel wie Bolster, Yogablock oder Gurte können bei gewissen Haltungen dienlich sein.

Was tun, wenn ältere Menschen Angst vor der Yogaeinheit haben?

Die meisten Yogis, die in einem Alter von über 80 Jahren sind, haben Teile des Weltkriegs miterlebt. Diese Tatsache muss in den einzelnen Einheiten berücksichtigt werden. Demnach handelt es sich hierbei um eine Generation, die sich kaum mit sich selbst beschäftigt hat. Das hat zur Folge, dass sie zu Techniken, die das Wohlbefinden und die Gesundheit stärken, kaum Bezug haben.

So ist es nicht verwunderlich, wenn ältere Frauen und Männer Respekt vor der neuen Bewegungsart haben. Dies muss der Yogalehrer verstehen und einen sehr sanften Einstieg in das Thema wählen.

Ein guter Tipp ist, mit Übungen im Stehen anzufangen. Damit fällt der Beginn leichter und am Ende können sogar Haltungen auf der Matte durchgeführt werden – wenn dies von den Yogis gewünscht ist.

Langsamkeit, Feinfühligkeit und Empathie spielen bei der Yoga-Praxis mit älteren Menschen eine wesentliche Rolle.

Atemübungen für mehr Ruhe im System – Wohlbefinden auf allen Ebenen

Viele ältere Menschen haben sich nie mit dem eigenen Atem auseinandergesetzt. Vermutlich war er ein Großteil des Lebens viel zu flach – damit ist der Körper unter Umständen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

In Yogaeinheiten spielt deshalb der bewusste Umgang mit dem Atem eine wesentliche Rolle. Der Vorteil ist, dass Atemübungen leicht erlernbar und von den meisten Menschen umsetzbar sind.

Zu den beliebtesten Atemtechniken für ältere Menschen gehören:

a) Wechselatmung:

Hierbei wird der Fokus auf die Nasenatmung gerichtet. Du hältst mit dem rechten Daumen Dein rechtes Nasenloch zu und atmest durch Dein linkes ein. Dann schließt Du beide Nasenlöcher und hältst den Atem an – wenn dies möglich ist. Danach öffnest Du das rechte Nasenloch und atmest darüber aus, das Linke bleibt geschlossen. Dies machst Du im Wechsel. Bei dieser Atemtechnik wird die Energie in Deinem System ausbalanciert, zudem wirkt sich die Übung positiv auf das Immunsystem und die Lebendigkeit aus.

b) Ujjayi Atmung:

Bei dieser Atemtechnik wird tief in den Bauch geatmet und damit die Sauerstoffmenge in Deinem Körper erhöht. Dies ist auch für ältere Menschen eine echte Wohltat. Du setzt Dich aufrecht hin und atmest erst mal ein paar Mal tief durch die Nase ein und aus. Dann atmest Du aus und beim Ausatmen öffnest Du Deinen Mund und tust so, als würdest Du einen Spiegel anhauchen. Dies vertiefst Du so weit, dass bei der Ausatmung ein Geräusch entsteht. Wenn dies gelungen ist, darfst Du Deinen Mund schließen und ein- und ausatmen, wobei beim Ausatmen stets dieses Geräusch zur Reinigung Deines Halschakras entsteht.

Diese Atemübungen dürfen mit einer kurzen Meditation auf dem Kissen kombiniert werden. Der Yogilehrer sollte immer darauf achten, ob die Menschen bereit sind, die Augen zu schließen und sich auf die Leere einzulassen. Wenn nicht, dann ist es ratsam, sanfte Bewegungen des Körpers zu machen oder weiterhin Atemtechniken einzubauen.

Fazit: Yoga im Seniorenheim hat viele Vorteile

Das Ausüben der Yogaübungen hat viele Vorteile für Körper, Geist und Seele. Natürlich funktioniert dieser Effekt auch bei Menschen, die schon älter sind. Schritt für Schritt können sie mehr Ruhe und Entspannung in das System bringen und mehr Beweglichkeit erzielen. Viele berichten über mehr Lebensfreude und besserer Laune.

Kennst Du ältere Menschen, die regelmäßig Yoga üben? Wenn ja, was berichten sie? Oder gehörst Du vielleicht selbst zu dieser Generation, die Yoga liebt?

Autorenprofil

Stefan
Stefan
Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.

Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.

Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.