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Yoga Rückenbeugen: das Kamel (Ustrasana oder Chakrasana)

Yoga Rückenbeugen: das Kamel (Ustrasana oder Chakrasana)
Yoga Rückenbeugen: das Kamel (Ustrasana oder Chakrasana)

Das Kamel, auch als Ustrasana bezeichnet, ist eines der 84 Hauptasana und eine Chakrasana-Variante. Die Stellung öffnet das Herz, dehnt den Brustkorb und stärkt großflächige Körperbereiche. Wie für Rückenbeugen üblich, wird hier die Wirbelsäule in einem Bogen nach hinten gerichtet, wobei der vordere Körper gedehnt wird. Eine Gegenstellung ist die des Kindes (Garbhasana), bei welcher der Oberkörper nach vorne gebeugt wird. Aufgrund der starken Dehnung sollte das Kamel nur gut aufgewärmt durchgeführt werden.

Die Stellung

In der Ausgangsstellung für das Kamel kniest du dich hin, der Oberkörper ist aufrecht. Deine Füße ruhen auf dem Fußrücken, das Gesäß auf den Fersen, Knie und Füße sind etwa hüftbreit auseinander. Atme einige Male konzentriert, bevor du die Hüfte aufrichtest, bis sie mit dem Oberkörper eine senkrechte Linie bildet. Mit dem Ausatmen bewegst du nun die Schultern nach hinten. Das Becken wird von dem Bereich um den Bauchnabel nach vorne gezogen. Die Arme gehen mit der Bewegung der Schultern nach hinten, bis sie nacheinander die Fersen greifen können. Die Hüfte ist nun über den Knien, der Rücken nach hinten gewölbt, die Arme sind gerade. Lasse auch den Kopf so weit wie möglich nach hinten fallen. Nun befindest du dich bereits im Ustrasana.

Achte darauf, dass der Hals- und Nackenbereich entspannt bleibt, während sich das Becken nach vorne schiebt. Von den Knien aufwärts bildet dein Körper einen harmonischen Bogen nach hinten, wodurch sich Brustkorb und Herz öffnen können. Hast du Schwierigkeiten, die Fersen zu greifen, kannst du anfangs unterstützend die Zehen aufstellen, so dass die Fersen höher liegen. Alternativ beugst du Oberkörper und Arme nur so weit nach hinten, wie es geht, und steigerst dies sukzessive mit weiteren Übungen. Gehe behutsam vor und verkrampfe dich nicht, um keine unangenehmen Effekte hervorzurufen.

Nachdem du einige Atemzüge im Ustrasana verweilt hast, begeben sich Oberkörper und Arme auf demselben Weg zurück nach vorne, während sich die Spannung im Becken löst und es sich langsam wieder in seine Ausgangsposition bewegt. Aus dieser heraus kannst du dich fließend in die Gegenstellung des Kindes begeben.

Körperliche Wirkung

Mit dem Ustrasana wird der gesamte vordere Körperbereich von den Oberschenkeln bis zu Schultern und Hals gedehnt. Das stärkt die Muskulatur der Oberschenkel, des Beckenbodens, des Gefäßes, des Bauches, der Brust und der Schultern. Die Durchblutung der Nieren wird angeregt und durch den geöffneten Brustkorb ist die Lunge in der Lage, mehr Luft aufzunehmen. Insgesamt kann die Stellung Stoffwechsel und Blutkreislauf anregen. Langfristig ist das Kamel förderlich für eine optimale Haltung des Oberkörpers, der sich nicht durch die Last des Alltags mit gebeugten Schultern nach vorne neigen, sondern stets aufrecht sein sollte. Dies spiegelt zugleich die Wirkung auf Seele und Geist.

Seelische und geistige Effekte

Viele Menschen lassen die Schultern in entspannter Haltung automatisch leicht nach vorne fallen. Das trifft insbesondere bei seelischen Lasten und emotionalen Blockaden zu. Durch Ustrasana hingegen werden Brustkorb und Herz weit geöffnet. Ebenso wie die Atmung kann die Energie des Herzens freier fließen, wodurch sich Blockaden und Verkrampfungen lösen. Auch der Hals, eine weitere verwundbare Stelle des Körpers, liegt durch die Dehnung nach hinten frei, was das Halschakra aktiviert. Die Öffnung nach vorne stärkt das Vertrauen in dich und das Leben, denn du begibst dich genau dort in eine aufnahmebereite Position, wo dein Körper instinktiv zu einer schützenden Haltung tendiert, und kannst Teil des universellen Energieflusses werden.

Bild © fxegs

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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