Yoga Ursprung: so ist Yoga entstanden
Yoga ist eine jahrtausendealte Körperlehre, die ihren Ursprung im Hinduismus hat. Beim genauen Zeitpunkt der Entstehung streitet sich die Yoga-Wissenschaft aber, denn es gibt unzählige Mythen und Geschichten zur Entwicklung. Genau datieren lässt sich der Ursprung der Yoga Geschichte deshalb nicht. Yoga hat sich stetig weiterentwickelt und ist längst in der westlichen Welt angekommen.
Ob Hatha Yoga, Yin Yoga oder Ashatanga Yoga: Zu einer klassischen Yoga-Einheit zählen Asanas, Atemübungen und Meditation. Geist und Körper werden gleichermaßen geschult. Besonders motivierte Yogis streben danach ein ganzheitlich friedvolles und genügsames Leben ganz nach der Yogalehre zu führen.
Wir geben Dir einen kleinen Einblick in die Geschichte des Yoga und was man über die Philosophie und Lebensstil unbedingt wissen sollte.
Geschichte des Yoga: Wo hat Yoga seinen Ursprung?
Beschäftigt man sich mit Yoga, ist es natürlich sehr interessant zu wissen woher die spirituelle Philosophie stammt. Bis zu seiner heutigen Form hat sich Yoga über viele Jahrtausende entwickelt. Es ranken sich sehr viele Mythen über die Yoga Entstehung. Zu den gesicherten Fakten zählt, dass Übungen für den Körper anfangs kein Teil der Yoga-Praxis waren. Denn es ging rein um meditative Praktiken für den Geist. Es wurden zwar schon wenige Asanas beschrieben, aber sie sollten dazu dienen den Körper fit für lange Meditationen zu machen.
Entwicklung des Yoga aus 3 verschiedenen Grundlagentexten
Yoga ist durch mehrere Einflüsse geprägt, die es von der rein meditativen Geistesdisziplin zur heute bekannten Körperarbeit geformt haben. Besonders wichtig sind dabei:
• die Textsammlung Veden und deren Abhandlung die Upanishaden
• Patanjalis Yoga-Sutra
• Hatha Yoga Pradipika
Prägung des Yoga durch die Veden und Upanishaden
Als älteste bekannte Schriften der indischen Religion gelten die Veden. Man schätzt, dass sie von ca. 1500 bis 500 v. Chr. verfasst wurden. Sie haben sich also in 1000 Jahren bis zur endgültigen schriftlichen Fassung entwickelt. Die spirituellen Veden bestehen aus einer Vielzahl an Schriften, die sich in vier Bücher unterteilen: Rigveda, Yajurveda, Samaveda und der Atharvaveda.
Der Hauptteil der Veden besteht aus:
• Opferritualen
• Mantras
• Hymnen
Eine Sammlung von Asanas wie sie im heutigen Yoga praktiziert wird, findet man in den uralten Schriften allerdings nicht. Philosophische und “yogischer” wird es in den Upanishaden, die sich auf der Grundlage der Veden entwickelt haben. Die Upanishaden sind eine Sammlung von fast 200 philosophischen Kurztexten, die eine große Bedeutung für die Weltgeschichte darstellen.

Prägung des Yoga durch Yoga Sutra
Weitere sehr bekannte Schriften sind die Yoga Sutra. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von 196 wunderschönen Aphorismen. Entstanden sind sie ca. 400 n. Chr. Dabei geht es um den Zustand der geistigen Befreiung, der durch einen bestimmten Prozess mit 8 Teilbereichen erreicht werden kann. Das moderne Yoga orientiert sich oft daran und dient den Yogis als wichtige Grundlage. Yoga Sutra, der achtgliedrige Yogapfad, ist meist Bestandteil der Yogalehrerausbildung. Je nach Ausrichtung können aber auch andere Schriften als Basis für die Yogalehre dienen.
Die 8 Glieder der Yoga Sutra, die oft als Rad dargestellt werden, sind:
• Yamas – Umgang mit der Umwelt
• Niyama – Umgang mit sich selbst
• Asana – Umgang mit dem Körper
• Pranayama – Umgang mit dem Atem
• Pratyahara – Umgang mit den Sinnen
• Dharana – Konzentration
• Dhyana – Meditation
• Samadhi – innere Freiheit
Die Begriffe werden im Hinduismus, Buddhismus, Jainismus, Sikhismus und anderen indischen Lehren verwendet.
Prägung des Yoga durch Hatha Yoga Pradipika
Mit Hatha Yoga Pradipika wurde die Brücke zu Yoga und körperlicher Arbeit geschlagen. Diese Schrift ist dem modernen Yoga am nächsten. Verfasst wurde es im 15. Jahrhundert von dem Inder Rishi Swatmarama. Dabei geht es um sehr körperliches Yoga, das verschiedene Zwecke verfolgt. Ziel der Praktiken ist z. B. die Reinigung des Körpers, um die Energie frei fließen lassen zu können. Das Reinigen funktioniert nicht nur auf der Ebene von Körperübungen, sondern auch von außen durch eine Nasenspülung.
Auch auf Pranayama wird im Hatha Yoga Pradipika mit unterschiedlichen Atemübungen eingegangen. Zusammen mit verschiedenen Yoga-Übungen, die auch heute noch praktiziert werden, ist es ein großer Wegbereiter des heutigen Yoga.
Weitere Schriften die Yoga beeinflusst haben
Es gibt nicht die eine Schrift, aus der Yoga entstanden ist. Über die Jahrtausende haben sich viele Schriften und Quellen entwickelt, die die moderne Yoga-Praxis noch heute prägen. Neben den Veden, Upanishaden, Yoga Sutra und Hatha Yoga Pradipika gibt es noch viele weitere Schriften, die Yoga mehr oder weniger beeinflusst haben.
Weitere wichtige Yoga-Schriften:
• Smritis
Als Smirtis werden heilige Texte bezeichnet, die den Indern durch Erinnerungen der Menschen überliefert wurden. Darin finden sich Verhaltensregeln für alle Lebenslagen und Gesetzestexte.
• Puranas
Die Puranas sind hauptsächlich mündlich überlieferte Texte und beschreiben Feste und Zeremonien, um die Hauptgottheiten Shiva, Vishnu und Brahma zu verehren. Die Schriften stammen aus den Jahren 400 bis 1000 n. Chr. und haben in der indischen Philosophie eine große Bedeutung. Denn sie zählen zu den wichtigsten heiligen Schriften im Hinduismus. Auch Regeln und Pflichten für das soziale und religiöse Leben finden sich darin.
• Itihasas
Bei den Itihasas handelt es sich um vereinfachte Versionen der Urschrift Veden. Um die Weisheiten für die Allgemeinheit verständlich zu vermitteln, wurden die Veden in Heldenepen umgeschrieben.
• Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita ist der bedeutendste philosophische Text des Mahabharata. Es soll zwischen 400 v. Chr. und 400 n. Chr. verfasst worden sein und enthält ca. 100.000 Doppelverse. Hier wird das Göttliche in Gestalt der Sri Krishna dargestellt. Er stellt den Pfad dar, der die höchste Wirklichkeit durch selbstloses Handeln, den Weg der Erkenntnis und der Hingabe an das Göttliche symbolisiert. Haupthandlung ist ein intensiver Dialog zwischen Krishna und Arjuna, das auf einem indischen Schlachtfeld stattfindet. Gelehrt werden soll dadurch z. B. die richtige Lebensweise und das richtige Handeln in der Welt.
Seit wann gibt es Yoga in Deutschland?
Schon im 18. Jahrhundert war Wilhelm von Humboldt hellauf von der Bhagavad Gita begeistert. Um sie im Original zu verstehen, lernte er sogar Sanskrit. Auch Goethe und Nietzsche sollen sich an der Schrift erfreut haben. Ende des 20. Jahrhunderts kam langsam Bewegung in die Yoga Szene. 1921 wurde dann die erste Yogaschule in Berlin gegründet. Einem breiten Publikum wurde die Körperarbeit 1973 bekannt, als im ZDF eine Hatha Yoga-Serie startete. Im Jahrzehnt der Hippies verbreitete sich Yoga schnell quer durch die Bevölkerung.
Und heute? Yoga ist schon lange im Trend! Jede 5. Person in Deutschland hat Yoga Erfahrung. Fast 3 Millionen Menschen gaben an, dass sie 2020 regelmäßig Yoga praktizieren. Und fast 7 Millionen Menschen haben ihre Yogamatte immerhin ab und zu in Gebrauch (Quelle: Statista). Insgesamt gibt es hierzulande seit Jahren eine steigende Anzahl von Yogis, die ihren Körper und Geist regelmäßig schulen.
Welche Yoga Arten gibt es?
Mittlerweile haben sich unzählige Yoga Arten aus den bedeutungsvollen religiösen Schriften entwickelt. Und auch in Zukunft werden sicherlich noch weitere spezielle Yoga-Arten erfunden. Die ursprüngliche Form ist Hatha Yoga aus der sich die weiteren Yoga-Arten entwickelt haben.
Eine kleine Auswahl der Yoga Arten:
• Yin Yoga
• Yoga Nidra
• Bikram Yoga
• Kriya Yoga
• Hatha Yoga
• Bhakti Yoga
• Hormon Yoga
• Power Yoga
• Kundalini Yoga
• Ashtanga Yoga
• Vinyasa Yoga
Faszination Yoga in der Gegenwart
Heutzutage scheint es fast als wäre das Finden des eigenen Glücks und ein erfülltes Leben zu führen zum Trend geworden. Der Begriff “Achtsamkeit” ist in aller Munde und ist für viele der Weg zu einem erfüllten Leben. Vielleicht ist genau das der Grund warum sich Yoga immer noch größerer Beliebtheit erfreut.
Kein Wunder! Es ist eine tolle Möglichkeit seinen Körper und Geist durch Körperübungen und Meditation in Einklang zu bringen und im Hier und Jetzt zu leben. Denn in unserem hektischen Alltag verliert man schnell den Kontakt zu sich selbst.
Übrigens: Ursprünglich erfolgte Yoga übrigens im Einzelunterricht und man pflegte eine intensive Verbindung zu seinem spirituellen Meister. Heute hat man eine riesige Auswahl an Yoga-Lehrern und Kursen zwischen denen man einfach wechseln kann, wenn man möchte.
Wusstest Du wie Yoga entstanden ist? Praktizierst Du regelmäßig Yoga oder möchtest Du damit beginnen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!
Autorenprofil

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Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.
Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.
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