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Gherandasana I: einem weisen Mann gewidmet

Gherandasana I: einem weisen Mann gewidmet
Gherandasana I: einem weisen Mann gewidmet

Im Yoga werden viele Asanas wie zum Beispiel die Kobra, der Fisch oder der herabschauende Hund nach Tieren benannt. Manchmal wird mit der Bezeichnung einer Asana aber auch Menschen ein Ehre erwiesen, deren Weisheit weithin bekannt ist. So ist dies bei Gherandasana I der Fall. Diese Pose wurde in Erinnerung an Gheranda bezeichnet. Einer der größten Männer aus dem Hatha Yoga wurde also mit einer eigenen Asana gewürdigt. Der Weise schrieb unter anderem den Haupttext Gheranda Samhita, einen der wichtigsten Schriften aus dem Hatha Yoga.

Anspruchsvoll und anmutig zugleich

Gherandasana I gehört zu den Rückbeugen und verbindet einen anmutigen Rückschwung mit einer intensiven Dehnung. Im Grunde verbindest Du den Bogen (Dhanurasana) mit dem halben Frosch (Ardha Bhekasana). Das bedeutet: Du ergreifst mit einer Hand aus der Bauchlage heraus den Fuß der gleichen Seite Deines Körpers und bringst Deinen Rumpf auf diese Weise in die Überstreckung nach hinten. Auf Deiner anderen Körperseite winkelst Du Dein Bein im Kniegelenk für die Froschposition an und drückst es am Fußrist in eine besonders intensive Dehnung. Hüfte, Brust und Herz erfahren eine Öffnung und mit offener Kehle siehst Du mach schräg oben dem Höchsten entgegen.

Die Wirkungen von Gherandasana I

Die körperlichen Wirkungen dieser Pose liegen vor allem in einer Dehnung von Muskulatur, die uns aufgrund einer Verkürzung oft einmal ein bisschen zu schaffen machen kann. Das betrifft den Fußrist ebenso wie die Vorderseite Deiner Oberschenkel, die Hüften mit den Leisten, Bauch- und Brustraum sowie den Bereich der Kehle. Durch die intensive Dehnung im Bauchbereich bei gleichzeitiger Bauchlage kommen auch die inneren Organe in den Genuss der wohltuenden Wirkungen von Gherandasana I. Du spürst die Wohltat vielleicht deutlich, wenn Du unter Blähungen und Gasansammlungen im Darmbereich leidest oder immer wieder einmal mit Verstopfung zu kämpfen hast. Die stimulierende Wirkung auf die Bauchorgane und deren Stoffwechsel ist übrigens auch für Menschen geeignet, die Diabetes haben. Zudem erleichtert die Erweiterung des Brustraum das Atmen.

Stärkung und Dehnung gleichzeitig erfährt Deine Wirbelsäule. Diese Flexibilität gepaart mit Kraft und einem gewissen Ausdauervermögen, in bestimmten Positionen zu verharren, macht sie zu einem wertvollen Begleiter auf allen deinen Wegen. Zudem schulst Du in Gherandasana I auch Deine Konzentration, da linke und rechte Körperhälfte etwas Gegenteiliges tun. Du möchtest wissen, auf welche Chakras diese Pose wirkt? Das Herzchakra und Dein Kehlkopfchakra werden in dieser Asana auf besondere Weise stimuliert.

Gegenanzeigen für diese Pose

Bei bestimmten Erkrankungen solltest Du Dir von Deinen Yogalehrern wertvolle Alternativen für Gherandasana I zeigen lassen. Dazu gehören Probleme mit dem Rücken und den Knien, Blutdruckprobleme (vor allem Bluthochdruck) oder bestimmte Verletzungen. Auch in der Schwangerschaft solltest Du durch die starke Belastung des Bauches mit Gherandasana I aussetzen.

Wie bereitest Du Dich auf Gherandasana I vor?

Zunächst benötigst Du die nötige Flexibilität für die intensive Rückbeuge im Rumpfbeuge und die starke Dehnung an den Oberschenkelvorderseiten. Dies erreichst Du durch klassische Dehnungsübungen für die betreffenden Körperareale, aber auch durch Yogaübungen die etwas einfacher sind. Die Rückbeuge und die dafür notwendige Flexibilität trainierst Du beispielsweise gut mit der Kamelpose, die Du nach Deinem Bedarf und Leistungsstand variieren kannst, oder mit dem Bogen, bei dem Du den Grad der Dehnung ebenfalls individuell regeln kannst. Auch in Gherandasana selbst kannst Du natürlich die Intensität des Übens bestimmen!

Wie wird Gherandasana eingenommen und wieder gelöst?

Aus der Kobraposition begibst Du Dich in die Position des halben Frosches, indem Du mit einer Hand die Fußspitze des gleichseitigen Beines neben Deinem Gesäß zu Boden drückst. Anschließend umfasst Du mit der anderen Hand den Knöchel des hierzu gleichseitigen Beines und gehst auf dieser Seite die Bogenhaltung ein. Brust und Bauch sind vom Boden gelöst und Du nimmst Dir drei volle Atemzüge. Anschließend begibst Du Dich aus Gherandasana I, indem Du behutsam Deine Arme l. Gegengleiche Üben nicht vergessen!

Bild © sandsua / 123rf.com

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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