Yoga

Die acht Glieder des Raja Yoga – was ist das?

Raja Yoga - die acht Stufen des königlichen Yoga
Die acht Glieder des Raja Yoga – Bild © snedorez / 123rf.com

Raja Yoga ist eine sehr lebensverändernde Lehre. Bereits der Name enthält die hohe Bedeutung dieses Yoga-Stils. Raja heißt so viel wie König, demnach handelt es sich hierbei um das “königliche” Yoga. Die acht Stufen/Glieder dieses Yoga-Stils sind besonders und können das Leben des Yoginis auf eine nachhaltige Art und Weise verändern. Wenn Du mehr zum königlichen Yoga erfahren und diesen Pfad beschreiten möchtest, kannst Du diesen Beitrag lesen. Er wird Dich zu mehr innerer Freiheit inspirieren.

Raja Yoga: Definition und eine kleine Erklärung

Yoga ist eine sehr alte Lehre und beinhaltet verschiedenste Techniken, um der Erleuchtung sowie der Beherrschung des Geistes näherzukommen. Anders als übliche Yoga-Arten wie Hatha Yoga, Kundalini Yoga oder Yin Yoga beruft sich Raja Yoga auf andere wesentliche Punkte. Raja Yoga zählt zu den vier Yoga-Wegen, die anderen drei sind: Karma-Yoga, Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga.

Raja kommt aus der alten Lehre, dem Sanskrit, und heißt übersetzt König oder Herrscher. All das Wissen geht auf den weisen Mann Patanjali zurück, der noch heute ein bekannter Name in diesem Bereich ist. Er hat das Yoga Sutra verfasst, welches auch als Leitfaden für Yoga beschrieben werden kann. Viele setzen das Ashtanga Yoga (achtgliedriges Yoga) mit dem Raja Yoga gleich.

Das Ziel vom Raja-Yoga ist es, die “Kontrolle” über den Geist loszulassen, was heutzutage oftmals schwierig ist. Viele Menschen sind durch ihren Alltag und all die Herausforderungen so überfordert, sodass sich dies in einem sehr unruhigen Geist widerspiegelt.

Was kannst Du tun, um Dich zu beruhigen?

Je nach Persönlichkeit und Herausforderung gibt es verschiedene Möglichkeiten, ruhiger zu werden. Raja Yoga bedient sich dabei diversen Meditationstechniken, Atemtechniken (Pranayama) sowie Asanas für den Körper. Natürlich ist auch der Teil der Selbstbeobachtung essenziell, um ruhiger und bewusster zu werden sowie mit mehr Konzentration durch den Alltag zu gehen.

Die acht Glieder des Raja Yogas: Auf dem Weg zum freien Geist

Viele Menschen sind unruhig und finden über dieses Problem zu Yoga. Raja Yoga hilft Dir dabei, im Inneren ruhiger und friedlicher zu werden. Der Grund, warum Menschen so zerstreut und unruhig sind, sind die Kleshas. Damit bezeichnet man Leidenschaften, die dafür verantwortlich sind, den Geist sowie die Gedanken zu trüben und durcheinanderzubringen.

  • Todesangst (Abhinivesha)
  • zu viel Egoismus (Asmita)
  • Wissen, das nicht stimmt (Avidya)
  • Festhalten an gewissen Vorlieben (Raga)
  • Abneigung, die übertrieben ist (Dvesha)

Das Ziel vom Raja Yoga ist nicht, dass Du all diese Leidenschaften komplett eliminierst. Stattdessen ist es bedeutend, dass Du den Pfad von Ashtanga Marga gehst und den Einfluss der Kleshas auf das eigene Verhalten reduzierst.

Überblick: die acht Glieder des Raja Yogas

Im nachfolgenden Abschnitt werden die acht Glieder des Raja Yogas vorgestellt. Hierbei ist es nicht wichtig, in welcher Reihenfolge sie durchgeführt werden. Um sich spirituell weiterzuentwickeln, müssen jedoch alle Schritte geübt und praktiziert werden.

1. Yamas (Umgang mit der Welt, Umwelt)

Wir leben nicht allein auf der Welt, deshalb ist es essenziell, dass wir im Einklang mit der Umwelt leben. Der Umgang mit den anderen Lebewesen ist bedeutend. Yama unterteilt sich in fünf Unterpunkte, dessen Bearbeitung schon sehr intensiv ist (z. B. Ahimsa: Streben nach Abwesenheit von Ungerechtigkeit, ein wertschätzender Umgang mit allen Lebewesen, Asteya: nicht-stehlen oder nehmen, was Dir nicht gehört usw.)

2. Niyamas (der Umgang mit sich selbst)

In diesem Glied geht es darum, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und zu reflektieren. Auch hier gibt es fünf Unterpunkte, die zeigen, wie der eigene Geist und der Körper behandelt werden sollten, zum Beispiel Shaucha (Reinheit des Körpers), Santosha (Bescheidenheit mit dem, was Du besitzt), Svadhyaya (Erforschung des eigenen Selbst) usw.

3. Asanas (Körperübungen)

Die Asanas sind fast der bekannteste Punkt des achtgliedrigen Weges und der Aspekt, den auch viele Menschen in der westlichen Welt umsetzen. Es gibt zig verschiedene Yoga-Übungen für die Matte, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Zudem erhöhen sich die Lebensenergie sowie die körperliche Vitalität des Praktizierenden. Die Auswirkung der Übung hängt natürlich immer vom Yoga-Stil ab, Hatha Yoga wirkt anders als Vinyasa und dennoch helfen sie allesamt dem Mensch zu innerem Frieden zu gelangen.

4. Pranayama (Atemtechniken)

Auch dieser Punkt ist relativ bekannt, da Menschen auf der ganzen Welt Atemübungen im Alltag praktizieren. Hierfür ist ein gutes Maß an Körperdisziplin Voraussetzung. Prana ist die Energie, die uns alle umgibt. Es gibt verschiedene Atemübungen, die meist alle dieselben Teile beinhalten:

  • Ausatmen
  • Mit leeren Lungen Luft anhalten
  • Einatmen
  • Luftanhalten mit gefüllten Lungen

5. Pratyahara (Umgang mit den Sinnen)

In diesem Glied geht es um die Beherrschung der Sinne. Pratyahara beschreibt das Zurückziehen der Sinne, um Yogis vor einer Reizüberflutung zu schützen. Zudem wird niemand von den wesentlichen Aufgaben abgelenkt. Dadurch kannst Du die Achtsamkeit erhöhen.

6. Dhyana (Meditation)

In dieser Stufe lernst Du die Meditation kennen. Das Ziel eines Meditierenden ist es, während der Zeit auf dem Kissen weniger Gedanken im Kopf zu haben bzw. diese davonziehen zu lassen. Dies ist besonders als Einsteiger sehr schwierig, aber mit der Zeit und ein wenig Übung wirst Du immer besser. Mit genügend Praxis kannst Du körperliche und geistige Unterschiede feststellen; auch in stressigen Situationen bleibst Du mithilfe von Raja Yoga ruhiger und fokussierter.

7. Dharana (Konzentration)

Wenn Du diesen Weg gehen willst, darfst Du lernen, Dich komplett auf eine Sache zu konzentrieren. Niemand sollte permanent abgelenkt sein. In diesem Zusammenhang versuchst Du Dich während der Übung auf eine bestimmte Sache zu fokussieren. Mit der Zeit wird es Dir immer leichter fallen.

8. Samadhi (innere Freiheit)

Dieser Punkt ist der Abschluss des Pfades und das Ziel eines jeden Yogi. Der Zustand des absoluten Seins wird angestrebt: Ein Moment, in dem Du mit der Wirklichkeit verschmelzen kannst, Du eins mit Gott bist und all das Wissen in Dir spürst.

Wie kannst Du diese Stufen in Dein Leben integrieren?

Diese Stufen erscheinen im ersten Moment sehr anspruchsvoll und benötigen natürlich viel Zeit, bis Du sie in Dein Leben integriert hast. Im ersten Moment ist es bedeutend, dass Du über all diese Glieder Bescheid weißt und sie nach und nach in Deinen Alltag einbaust. Jeder Mensch wird andere Vorlieben haben.

  • Mache alles in Deinem Tempo und lasse Dich nicht stressen.
  • Vergleiche Dich nicht
  • Informiere Dich in einem Buch zu weiteren Informationen, um einen besseren Einblick zu haben.
  • Suche Dir Gleichgesinnte, mit denen Du motiviert den Weg gehen kannst

Praktizierst Du diese acht Glieder bereits in Deinem Alltag? Hast Du sie bereits alle integriert?

Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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