Supta Konasana: neue Perspektiven im liegenden Winkel
Wer sich mit Yoga beschäftigt, merkt schnell, dass es unter den zahlreichen Asanas auch eine ganze Reihe von Umkehrhaltungen gibt. Diese haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper, aber manchmal noch viel mehr auf Deinen Geist und Deine Seele. Denn oft entstehen Sorgen und Ängste gerade dann, wenn wir uns gedanklich im Kreis drehen und in unseren alten Denk- und Verhaltensmustern feststecken. Mit einer Art Tunnelblick sehen wir uns und unsere Umgebung nur noch sehr eingeschränkt. Ein Ausweg erscheint nicht in Sicht. Mit Umkehrhaltungen hilft uns Yoga, unsere Welt im positiven Sinne einmal auf den Kopf zu stellen und eine andere, oft wertvolle und hilfreiche Sicht auf die Dinge zu erhalten. Eine dieser Haltungen ist Supta Konasana, der liegende Winkel.
Asana aus dem Ashtanga Yoga
Der Begriff Supta Konasana kommt aus dem Sanskrit. “Supta” bedeutet “liegend” oder “schlafend”, “Kona” heißt übersetzt “Winkel”. Du findest diese Haltung in der ersten Übungsreihe (Primary Series) im Ashtanga Yoga. Der liegende Winkel ist eine Variante der Pflugposition (Halasana). Wie beim Pflug liegt der Yogi nur noch mit der Schulterpartie auf der Matte und hat die Beine über dem Kopf zum Boden geführt. Im Gegensatz zu den geschlossenen Beinen beim Pflug sind die Beine bei Supta Konasana jedoch weit gegrätscht: Sie bilden also einen Winkel. Die Arme befinden sich ebenfalls hinter dem Kopf. Daumen und Zeigefinger umfassen die große Zehe der gleichen Körperseite.
Wertvolle Wirkungen
Mit dem liegenden Winkel begibst Du Dich in eine Haltung, die ganzheitlich auf die Balance von Körper, Geist und Seele wirkt. Zunächst dehnt diese Asana die oft verkürzten Muskeln an Deiner Beinrückseite sowie den unteren Rücken. Deine Rumpfmuskulatur wird gekräftigt und schafft Dir eine stabile Mitte. Zudem kann auf sanfte Weise Deine Schilddrüse stimuliert und damit in ihrer Funktion angeregt werden. Supta Konasana hat zudem einen aktivierenden Effekt auf Dein Hals-Chakra, das unter anderem für Deine Fähigkeit zu kommunizieren zuständig ist. Wenn Dir manchmal angesichts bestimmter Situationen oder Ereignisse einfach nur die Worte fehlen, ist der liegende Winkel ideal: Entspannend und energetisierend zugleich findest Du zu Deiner Sprache zurück und kannst Dich nach Deinen Bedürfnissen ausdrücken.
Korrekt in Supta Konasana gelangen
Beginne in Dandasana (Stockhaltung), in der Du mit gestreckten Beinen und geradem Rücken auf Deiner Matte sitzt. Nun spannst Du Deine Rumpfmuskulatur von Bauch und Rücken an und rollst ausatmend sanft zurück. Der Druck Deiner Handflächen auf dem Boden kann Dich dabei unterstützen. Hinter dem Kopf führst Du Deine Beine auseinander, greifst die großen Zehen mit Deinen ersten beiden Fingern und legst sie sanft ab. Lass Dich ganz auf diese ungewohnte Haltung ein und nimm Dir mindestens drei bis fünf volle Atemzüge.
Eine Alternative ist es, bereits im Sitzen die Beine zu grätschen und Deine Zehen zu umfassen. Anschließend rollst Du aus dieser Position in den liegenden Winkel. Dieser Weg ist etwas schwieriger, da Dir bei dieser Variante die Unterstützung der Arme beim Zurückrollen fehlt und Du die Kraft im Wesentlichen aus einer gut trainierten Bauchmuskulatur aufbringen musst.
Hilfreiche Wege zum liegenden Winkel
Nicht jedem Yogi gelingt diese Haltung aus dem Ashtanga Yoga sofort. Das macht jedoch überhaupt nichts, da Du ganz nach Deinen Möglichkeiten Schritt für Schritt an diese Position herangehen kannst. Wenn Dir die Beweglichkeit für das Greifen der gestreckten und gewinkelten Beine in der Umkehrhaltung fehlt, kannst Du diese Position auch erst einmal im Sitzen üben, bis Du die nötige Beweglichkeit erlangt hast. Vielleicht ist Dir aber auch die ungewohnte Umkehrhaltung an sich erst zu unbequem. Hier kannst Du Dir helfen, indem Du Deine Füße nach dem Zurückrollen in Supta Konasana an der Wand oder einfach zu Hause auf dem Sofa platzierst. Mit der Zeit kannst Du Dich sicher auf diese restorative Asana mehr einlassen und Stück für Stück mit den Beinen tiefer gehen.
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Autorenprofil
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Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.
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