Meditation

Was ist Vipassana Meditation?

Vipassana Meditation
Vipassana Meditation

Vipassana Meditation könnte als Einsichts- oder Achtsamkeitsmeditation bezeichnet werden. Sie ist für Meditationsanfänger gut zu verstehen, obwohl die Thematik äußerst umfangreich ist. Wer sich mit der Vipassana Meditation beschäftigt, kann den Eindruck gewinnen, sie sei nicht erlernbar. Das ist aber ein Trugschluss, man benötigt nur etwas Geduld und die gehört bekanntlich zu jeder Meditation. Die etwa 2.500 Jahre alte Meditationslehre zielt darauf ab, sich auf die körperlichen Empfindungen zu konzentrieren, ohne auf irgendwelche Religionen zurückzugreifen. Die Technik ist naturwissenschaftlich belegt und wird mit dem eigenen Körper aufgenommen. So erkennen wir die Gesetze der Unbeständigkeit unseres Lebens und können es positiv gestalten.

Welches Ziel verfolgt die Vipassana Meditation?

Das Leben soll durch die Vipassana Meditation zufriedener, glücklicher, gesünder und von einer stabilen Geisteshaltung geprägt sein. Der gereinigte Geist bedarf einfacher moralischer Gebote und einer regelmäßigen Meditation. Schon nach wenigen Tagen, in denen die Meditationspraxis befolgt wurde, sollen die Gedanken zur Ruhe kommen und sich die Konzentration wesentlich verbessern. Damit entstehen ein besseres inneres Gleichgewicht und ein enorm gesteigertes Wohlbefinden.

Wie funktioniert die Technik der Vipassana Meditation?

Zunächst konzentrieren wir uns einige Tage lang nur auf unsere Atmung. Das steigert unsere Konzentrationsfähigkeit. Sobald wir merken, unsere Atmung ist bewusster und für Körper und Geist gesünder geworden, gehen wir zur Wahrnehmung über. Das bedeutet, wir fokussieren uns nach und nach auf sämtliche Körperteile. Wir legen unser Augenmerk zunächst auf unsere Schädeldecke und gehen dann auf die Außenseiten unseres Kopfes, die Stirn und die Augenbrauen. So gehen wir den ganzen Körper entlang und nehmen mit allen Sinnen unsere Körperteile wahr.
Wir spüren viele Sinneseindrücke, die uns auf unserer Reise begegnen. An einer Stelle unseres Körpers kribbelt es oder schmerzt. Wir fühlen ein brennendes Gefühl auf der Haut oder es juckt. Der eigene Körper wird von oben bis unten gescannt und bewusst wahrgenommen. Wir fühlen angenehme und unangenehme Situationen und Empfindungen. Auch unsere Gedanken gehen auf eine Reise und schwirren umher. Während der Meditation sollen alle Sinneseindrücke objektiv gesehen oder gefühlt werden.

Mit Lebenssituationen vorteilhafter umgehen

Schmerz wird zum Beispiel unterschiedlich empfunden und bewertet. Wer seinen Schmerz konzentriert beobachtet wird feststellen, dass er vielleicht höllisch brennt, dann etwas vibriert. Er wird intensiver oder vergeht nach einer Weile der Beobachtung ganz. Manchmal kommt auch Gleichmut auf und wir empfinden den Schmerz nicht mehr so intensiv, weil wir uns mit ihm objektiv beschäftigen. Ebenso können wir uns in der Meditation mit allen anderen körperlichen und geistigen Problemen unseres Lebens befassen.

Was können wir durch die Vipassana Meditation erreichen?

Die auf unseren Körper bezogene Technik, also der Bodyscan, ist als Lebenshilfe gedacht. Der Meditierende wird alles mit den Sinnen wahrnehmen. Ist uns etwas unangenehm, geht der Puls hoch, wir fangen an zu zittern, die Hände schwitzen und wir werden wütend, dass wir in diese Situation gekommen sind. Oft lassen wir aufgestaute Aggressionen an unseren Mitmenschen aus, werden ungerecht und beginnen vielleicht sogar einen Streit. Wer sich mit Vipassana Meditation auskennt und selbst meditiert, kann zum Beispiel bei einem stressigen Gespräch die Aufmerksamkeit auf seinen Körper richten und mit allen Sinnen objektiv aufnehmen, ohne dass Wut aufgebaut wird. Sind wir uns gegenüber ehrlich, wissen wir genau, dass alle unschönen Gefühle wieder vergehen und wir uns neuen Lebenssituationen stellen müssen.
Lohnt es dann, sich negativen Gefühlen hinzugeben? Natürlich ist das jetzt eher die Theorie, in der Praxis sieht es oft anders aus. Dennoch können wir durch die Vipassana Meditation Gleichmut und Gelassenheit lernen und leben.
Wir kommen also mit dem Auf und Ab, das unser aller Leben für uns bereithält, besser zurecht. Es könnte uns gelingen, mit einer chronischen Krankheit, die nun mal nicht zu heilen ist, besser umzugehen. Wir könnten Misserfolge, die jeder in seinem Leben hat, besser verstehen und verarbeiten.

©iStock.com/bbtomas

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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