Abgrenzen mit Yoga lernen
Abgrenzen lernen mit Yoga – so schaffst Du es
Du bist inmitten von Menschen und Dir gelingt es nicht, Dich von deren Energien, Meinungen oder Ansichten abzugrenzen? Dieses Problem kennen sehr viele Menschen, haben wir es doch gelernt, andere Menschen zum Teil vor unsere eigenen Bedürfnisse zu stellen. In diesem Beitrag wollen wir Dir dabei helfen, das NEIN-Sagen mehr zu integrieren. Yoga kann in diesem Zusammenhang sehr dienlich sein: Die Entspannung wird im eigenen System erhöht und die Energie wird an die Stellen gebracht, an denen sie gebraucht wird.
Warum ist Grenzen setzen so wichtig?
Wer sich viel mit anderen Menschen beschäftigt, so auch zum Beispiel in Heilberufen sowie diversen sozialen Berufen, die ein Zusammentreffen von Personen erfordern, sollte sich abzugrenzen wissen.
- Wer seine Grenzen mitteilen kann, spürt sich selbst besser und kann die eigenen Bedürfnisse leichter wahrnehmen. Das bedarf ein wenig Übung und dem Training einer Sprache, die klar und gleichzeitig sanft ist.
- Wenn Dir Abgrenzung schwerfällt, dann bedeutet dies, dass Du oftmals Gedanken oder Gefühle von anderen Menschen herumschleppst, die nicht zu Dir gehören.
- Dein Energiehaushalt ist deutlich besser, wenn Du Deine Grenzen klar erkennen und aussprechen kannst. Du sparst Dir Energie für Dinge, die Dich nicht weiterbringen oder sogar runterziehen. Die Belastung mit Stress auf der Arbeit oder im eigenen Zuhause nimmt ab.
- Beruflich oder innerhalb des Familien- und Freundeskreises ist Abgrenzung bedeutend, um Deine Energie und Deinen Geist nachhaltig zu schützen.
- Es ist essenziell, dass Du es schaffst, einen guten Ausgleich zwischen Geben und Nehmen zu erlangen. Natürlich ist es toll, wenn Du anderen Menschen hilfst und für sie da bist. Dennoch musst Du wissen, dass Du nur dann wirklich geben kannst, wenn Du genügend Energie in Dir hast.
- Dein Leben erfolgt dank gesunder Grenzen viel selbstbestimmter und das Gefühl, zu kurz zu kommen wird deutlich geringer.
Was ist der Grund, warum Abgrenzung so schwerfällt?
Ein großer Teil der Menschheit hat Probleme dabei, sich erfolgreich zurückzunehmen. Warum dies so ist, möchten wir in der nachfolgenden Auflistung näherbringen:
- Die Welt ist mittlerweile so schnelllebig, fast jeder Mensch besitzt ein Smartphone, wo der Drang, präsent zu sein, ständig aufrecht ist. Das heißt, dass die Menschen oft nicht mehr bewusst erfahren können, ob sie jetzt Zeit für sich benötigen oder lieber sozial tätig sind. Die Dauer der Online-Bildschirmzeit wird außerdem stets länger, statt kürzer.
- Arbeit und Freizeit verschwimmen immer mehr, sodass es keine klare Grenze mehr gibt.
- Außerdem steigt der Druck, besser zu sein und wenige können ihre individuellen Stärken sehen.
- Hochsensible Personen tun sich noch schwerer, sich abzugrenzen. Wenn Du dazu gehörst, kannst Du Dich näher zu diesem Thema informieren, um eine für Dich optimale Lösung zu finden.
Wer sich über diese Punkte im Klaren ist, kann viel verändern und sanfte, klare Grenzen ziehen.
Kann Yoga helfen?
Abgrenzung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Im Yoga beispielsweise gibt es zwei Schritte.
- Pratyahara bedeutet so viel, wie Deine Sinne zurückziehen und einen Schutzraum um Dich zu erstellen. Wer diesen Schritt umsetzen möchte, darf die klare Botschaft des Wunsches nach Distanz aussprechen. Das heißt, dass Du klar signalisierst, dass Du eine Distanz zum Geschehen um Dich herum erwirken möchtest. Hierbei handelt es sich um eine Atemtechnik, die Dich dabei unterstützt. Daneben musst Du den Raum, den Du Dir wünschst, klar benennen und die Intention setzen.
- Der zweite Schritt beinhaltet die Aufladung mit neuer Energie (Prana = das ist die universelle Lebensenergie, ohne diese stirbt ein Mensch). Bei diesem Schritt wird ähnlich wie beim ersten eine Atemtechnik auf Deinem Kissen ausgeübt. Daneben werden auch einige Asanas durchgeführt, um den bestmöglichen Effekt zu haben.
- Nach erfolgreicher Durchführung der ersten beiden Schritte hast Du genügend Energie, um Deinem Alltag nachzugehen oder anderen Menschen zu helfen (wenn Du zum Beispiel als Heiler tätig bist).
In einfachen Worten ausgedrückt heißt das, dass Du Dich erst mal abgrenzt und Dich klar auf Dich ausrichtest. Nachher lädst Du Dich mit neuer Energie auf, die nachfolgend für verschiedene Zwecke eingesetzt werden kann.
Kundalini-Yoga und Abgrenzung: die positiven Effekte
Es gibt viele verschiedene Yoga-Stile, die allesamt einen anderen Effekt auf den Körper haben. Wenn Du jedoch mit Deiner Energie arbeiten möchtest, dann ist Kundalini-Yoga die perfekte Wahl. Dieser Stil hilft Dir dabei, die vorher genannten Schritte durchzusetzen.
Mithilfe der Kundalini-Energie, die von Deinem Steißbein bis zu Deinem Kronenchakra fließen kann, schaffst Du es, Deine Energie zu erhöhen sowie die Energie durch Deinen gesamten Körper fließen zu lassen.
Welche Übungen gibt es im Kundalini zu diesem Thema?
a) Feueratem
Um seine Energie zu lenken, sind gewisse Atemtechniken essenziell. So ist der Feueratem, bei dem Du schnell ein- und ausatmest, dienlich, um die Energie im eigenen Körper zu erhöhen und mehr Bewegung in Deinem Körper zu erzeugen sowie den Fokus auf Dein Inneres zu richten. Wer sich mit dieser Atemtechnik zum ersten Mal auseinandersetzt, sollte sich bei einem auftretenden Schwindelgefühl keine Sorgen machen. Dies ist vollkommen normal, da der Körper mit viel mehr Sauerstoff durchflutet wird. Beim Feueratem wird das Solarplexus-Zentrum gestärkt, was wiederum auch zuständig für das Ich-Bewusstsein ist. Wer dies im Einklang hat, kann leichter für sich einstehen und mehr Achtsamkeit mit sich und der Umwelt praktizieren.
b) Ego-Vernichter
Wer sich bereits einmal mit diesem Yoga-Stil beschäftigt hat, kennt die wertvolle Übung des Ego-Vernichters. Hierbei sitzt Du auf Deiner Yogamatte und hebst Deine beiden Arme nach oben, die Finger sind geschlossen und der Daumen ist nach oben gestreckt. Du atmest mit dem Feueratem ein und aus. Der Effekt dieser Yoga Übung ist, dass Deine Lungen gesäubert werden, Dein Herz geöffnet wird und die negativen Gedanken keinen Platz mehr haben. Demnach bist Du bereit, Dich abzugrenzen und die körpereigenen Hinweise schneller zu erkennen. Wer bereit und offen für die Veränderung ist, kann dies leicht lernen.
c) Haltung eines Bogenschützen
Diese Asana ist besonders wertvoll, um Deine Entschlossenheit zu verstärken. Für diese Yoga-Praxis stellst Du Dich aufrecht auf Deine Matte (Berghaltung). Der linke Fuß geht nun einen Schritt zurück; das hintere Bein ist gestreckt, während das vordere Bein leicht gebeugt ist, die Hüfte zeigt auf die Seite. Die Hände werden so gehalten, dass der Daumen nach oben zeigt, während die restlichen Finger die Handinnenfläche berührt. Bleibe für ein paar Momente in dieser Position.
d) Sufi-Kreise
Bei dieser Übung sitzt Du im Schneidersitz auf Deiner Matte und kreist Deinen Oberkörper, mit Fokus auf Deine Wirbelsäule im Uhrzeigersinn. Du gehst nach vorn und atmest ein und beim Zurückkreisen atmest Du aus. Bist Du Dir unsicher, kannst Du einen Online-Kurs besuchen, bei dem Du all diese Übungen erlernst und Deine Praxis verbessern kannst. Geübte Yogis können die Asanas einfach in die tägliche Yoga-Praxis integrieren. Mit der Zeit wirst Du die Veränderung deutlich fühlen können.
e) Meditation
Neben diesen typischen Kundalini-Asanas ist es bedeutend, dass Du den Fokus auf Dein Inneres lenkst und dies kannst Du am besten mithilfe von Meditation erreichen. Wer sich täglich wenige Minuten hinsetzt, die Augen schließt und nach innen horcht, kann vieles entdecken und erkennen, zum Beispiel Muster aus Deiner Kindheit, die Dich jetzt noch davon abhalten, zu Dir zu stehen und für Dich einzustehen. Wenn Du noch tiefer gehen möchtest, dann könnte das Schreiben über Deine Gefühle und Gedanken ratsam sein. Damit stärkst Du einen liebevollen Umgang mit Dir selbst. Wer viele tief sitzende Prozesse hat, kann sich innerhalb einer Psychotherapie weitere Impulse holen.
Wenn Du diese Übungen täglich in Deinen Alltag integrierst, wirst Du merken, dass es einen Unterschied in Deinem Wohlbefinden gibt. Neben der Atemübungen und der klaren Abgrenzung mit Worten kann dies dabei helfen, mehr für sich einstehen zu können.
Hast Du ein Thema mit Abgrenzung? Wenn ja, was machst Du, um es zu erleichtern? Und hast Du konkrete Tipps zum Üben?
Autorenprofil
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Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.
Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.
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