Yoga im Rollstuhl
was musst Du wissen?
Menschen, die mit Yoga begonnen haben, spüren deutliche Unterschiede im eigenen Wohlbefinden. Das Tolle ist, dass die buddhistischen Körperübungen nicht nur von jenen ausgeübt werden können, die physisch komplett gesund sind. Auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können viele Übungen ausführen und sich damit selbst etwas Gutes tun. Bist Du selbst betroffen und möchtest Dein Leben bewusster sowie achtsamer gestalten, könnten die Tipps aus diesem Beitrag etwas für Dich sein.

Yoga und Rollstuhl: Schließt sich das aus?
Die Antwort ist Nein, die beiden Dinge schließen sich nicht aus und können toll miteinander kombiniert werden. Bist Du selbst Rollstuhlfahrer oder kennst Du jemanden, der im Rollstuhl sitzt? Wenn ja, dann darfst Du wissen, dass besonders die Übungen aus dem Kundalini-Yoga gut für diese Menschen geeignet sind.
Für Yoga brauchst Du keinen vollen Körpereinsatz. Der Vorteil ist, dass Du Deinen Körper sowie Deinen Geist auch im Sitzen trainieren kannst.
Neben der körperlichen Betätigung ist natürlich die mentale Entspannung bedeutend und diese kannst Du mit den jeweiligen Körperübungen gut erreichen. Zudem spielen in der buddhistischen Lehre Pranayama sowie Meditation eine essenzielle Rolle. Diese verhelfen Dir dabei, Dich im Alltag entspannter zu fühlen.
Rollstuhlyoga: Wie wird es gemacht?

Wisse, dass die Ausführung der Yoga-Einheiten immer nach Deinen eigenen Beschwerden und Einschränkungen erfolgen sollen. Bist Du unsicher, kannst Du Deine Situation mit einem Arzt oder dem jeweiligen Yoga-Lehrer besprechen, damit Du bestmöglich davon profitierst.
In einer Yoga-Stunde lernst Du Dich mit Dir zu verbinden, Dich selbst zu spüren und Deinen Körper sanft und liebevoll zu bewegen und zu mobilisieren. Besonders für jene Menschen, die den ganzen Tag an den Rollstuhl gefesselt sind, tut es gut, sich ein wenig körperlich zu betätigen.
- Während einer Stunde lernst Du, das Bewusstsein für Deinen Körper zu erhöhen, indem Du beispielsweise Schulternheben oder Rumpf-Dehnübungen ausprobierst.
- Einen bedeutenden Stellenwert haben die Atemübungen, die Du weiterhin im Rollstuhl oder wenn gewünscht auch auf Deinem Meditationskissen auf einem Stuhl machen kannst.
- Erfahrene Yoga-Lehrer erklären, dass auch Elemente des Sonnengrußes im Rollstuhl gemacht werden können. Die Haltungen müssen im Vergleich zu den Yoga-Übungen auf der Matte nur leicht angepasst werden.
- Eine leichte Drehübung, eine kleine Kobra im Sitzen oder die Palme (bei der Du Deine Arme nach oben streckst und ineinander verschränkst, während Deine Wirbelsäule lang ist) können total gut als Rollstuhlfahrer ausgeübt werden.
- Wenn Du noch tiefer gehen möchtest, kannst Du Dir Unterstützung bei den Asanas holen, sodass noch mehr Übungen möglich sind. Dadurch sind Haltungen wie die Vorbeuge auch im Sitzen möglich.
- Je nachdem, wie mobil Du bist, können gewisse Körperübungen auf der Matte möglich sein. So kannst Du beispielsweise in die Haltung des Kindes gehen oder in die richtige Kobra im Liegen.
Wie sollte die Yoga-Stunde aufgebaut sein?
Im Grunde ist der Aufbau der Yoga-Einheit ähnlich wie eine normale, d.h. es muss nicht zwingend Unterschiede im Ablauf geben.
- Zu Beginn ist ein sanftes Ankommen mit ein paar tiefen Atemzügen wichtig, um bereits von Anfang an mehr Ruhe in sich zu spüren und alte Gedanken und Gefühle loszulassen. Diese Entspannung breitet sich natürlich während der gesamten Stunde noch mehr aus.
- Nun beginnst Du mit den Körperübungen, die Du gerne machen möchtest. Wenn Du zu zweit bist, vergrößert sich womöglich die Palette an möglichen Übungen und wie wir alle wissen, macht Yoga zu zweit viel mehr Spaß als alleine.
- Erinnere Dich immer wieder daran, tief ein- und auszuatmen und die Verbindung zu Dir und Deinem Herzraum zu spüren.
- Die Dauer der Yoga-Einheit sollte passend zu Deinen Bedürfnissen sein. Höre auf Dein Gefühl und finde für Dich heraus, wie viel Du üben möchtest. Bist Du in einer Yoga-Gruppe dann ist der Ablauf vorgegeben, aber auch da kannst Du jederzeit abbrechen und Dich in eine Entspannungsposition begeben.
- Am Schluss werden häufig Meditationen oder Atemübungen integriert, um die Verbindung zu sich selbst zu stärken und noch mehr im Hier und Jetzt anzukommen. Während der Meditation darfst Du Deine Gedanken und Gefühle beobachten. Oftmals kann es ratsam sein, anschließend noch ein wenig zu journalen, um alles niederzuschreiben. Ob Du das machen möchtest, darfst Du ganz für Dich selbst entscheiden – fühle in Dich hinein.

Was solltest Du sonst noch beachten?
Ein Mensch mit Behinderung kann viele Asanas ähnlich ausführen, demnach können weitere Utensilien wie ein Yoga-Block oder ein Bolster nützlich sein.
- Wenn Du die Möglichkeit hast, empfiehlt es sich die ersten Übungen mit einem Yoga-Lehrer, der inklusives Yoga anbietet, zu praktizieren. Damit gehst Du sicher, dass Du alle wichtigen Informationen erhältst und die Übungen korrekt ausführst. Häufig gibt es Kurse, in denen Du gemeinsam mit anderen Yogis erste Erfahrungen sammeln kannst.
- Bequeme Kleidung ist essenziell. Wähle eine lockere, angenehme Jogginghose oder Leggings und ein T-Shirt oder einen Sport-BH, der sich gut tragen lässt.
- Mache Dir sanfte Musik an, um während der Atemübungen oder der Meditation noch tiefer zu entspannen.
- Fange langsam an und steigere Dich. Du musst nicht von Anfang an alle Übungen perfekt machen. Yoga ist eine Übungssache und Du darfst sehr sanft mit Dir sein und Dich bei Schwierigkeiten in Geduld üben und den Mut nicht verlieren, dennoch weiterzumachen.
Bist Du selbst im Rollstuhl? Wenn ja, hast Du bereits einmal Yoga ausprobiert? Wie sind Deine Erfahrungen? Kannst Du von positiven Effekten durch die Asanas berichten?
Autorenprofil

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Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.
Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.
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