Kurzporträts moderner westlicher Yoga-Lehrer und -LehrerinnenYoga

Das Jivamukti Yoga von Sharon Gannon & David Life

Das Jivamukti Yoga von Sharon Gannon & David Life
Das Jivamukti Yoga von Sharon Gannon & David Life

Sharon Gannon und David Life prägten in den 1980er-Jahren in New York einen neuartigen Yogastil: Jivamukti Yoga – eine spannende Verbindung von westlichen und östlichen Elementen, die den Nerv der Zeit auf den Punkt traf. Promis wie Madonna und Sting oder Supermodels wie Christy Turlington und Heidi Klum suchten das hippe Jivamukti-Studio in Manhattan auf, viele Fans folgten ihrem Beispiel. Jivamukti wirkte wie ein Magnet, Sharon und David avancierten zu absoluten Stars der Yogazene. Wer sind diese beiden Yogis und was ist so anders, so besonders an Jivamukti Yoga?

Die Begegnung von Sharon und David in New York

David Life (Kilkpatrick) stammt aus einer Kleinstadt in Michigan, wo er viele Jahre als Künstler wirkte. 1980 zog er nach New York, wurde Teil der blühenden East-Village-Kunstszene und eröffnete ein Café. 1983 traf er Sharon Gannon, eine Musikerin und Tänzerin, die sich für Tierrechte engagierte. Bereits als Dreijährige hatte Gannon, die in Florida aufwuchs, eine tiefe Liebe zu allem Lebendigen entwickelt. Den Einsatz für Würde und Rechte von Tieren bezeichnet sie heute als ihre entscheidende Motivation, sich zur Yogalehrerin ausbilden zu lassen. Gemeinsam reiste das Paar mehrere Male nach Indien, wo sie unter anderem bei Swami Nirmalananda Inspiration und Kraft fanden für ihren weiteren Lebensweg und ihr Lebenswerk. Basierend auf dem Bekenntnis des „Nicht-Verletzens“ (Ahimsa) der Lebewesen dieses Planeten bedeutet Jivamukti Yoga für die beiden sowohl den Weg zur als auch den Ausdruck von körperlicher und seelischer Gewaltfreiheit. Auch nach der Gründung der Jivamukti Yoga Society verbrachte das Paar, das nicht als Liebespaar im körperlichen Sinne zusammenlebt, viele Jahre in Indien bei Lehrern wie Pattabhi Jois, dem Begründer des Ashtanga-Yoga.

Jivamukti als körperbetontes Hatha Yoga – für ein befreites Leben

Um die Frage zu beantworten, was den Jivamukti –Stil so außergewöhnlich macht, reicht eine Betrachtung der Yogalemente allein nicht aus. Nur zusammen mit den zentralen fünf Wesensmerkmalen gelingt es, auf eine sehr kraftvolle Weise die Verbindung von Körperlichkeit, Ethik und Spiritualität zu schaffen. Hierzu gehören das Lesen der Schriften (Shastra) und völlige Hingabe (Bhakti) ebenso wie das Verinnerlichen von Gewaltlosigkeit (Ahimsa), das Einbinden von Musik (Nada) und die Meditation (Dhyana). Typisch für Jivamukti Yoga ist der Einfluss auf Lebensweise und Ernährung. Überdies sind die fließend ausgeführten Asanas körperlich und mental sehr anspruchsvoll. Sie bauen auf den Asanas des Asthanga (Vinyasa Flow) auf. Der entscheidende Unterschied zu üblichen Yogakursen ist, dass Sharon Gannon und David Life in ihrer Schule neben östlichen Tönen und Klängen ganz bewusst moderne westliche Musik einsetzen. Als 2003 Patrick Broome ein autorisiertes Center in München eröffnete, begeisterten sich auch in Deutschland viele Menschen für Jivamukti. Broome, ein langjähriger Jivamukti-Schüler und promovierter Psychologe, ist inzwischen selbst ein Star der Yogaszene und auch als Buchautor populär. Acht Jahre lang brachte er der deutschen Fußballnationalmannschaft Sequenzen aus dem Jivamukti bei. Die Partnerschaft mit Gannon und Life und somit auch mit dem Münchner Jivamukti Center endete einvernehmlich, heute stehen die drei Münchner Jivamukti-Yogalofts unter anderer Leitung.

Leben und Wirken im Einklang mit der Natur

Nach wie vor geben Sharon Gannon und David Live Workshops und halten als spirituelle Lehrer Satsangs mit ihren Schülern ab. Ihr Lebensmittelpunkt ist New York, und auch ihr selbst erschaffener Zufluchtsort befindet sich ganz in der Nähe, in den Bergen bei Woodstock. In den Naturpark „Wild Woodstock Forest Ashram and Sanctuary“ ziehen sie sich gerne für längere Zeit zum Beten, Fasten und zum Üben ihrer Sadhana zurück.

Bild © grgroup

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Autorenprofil

Nick
Nick
Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.

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