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Was bedeutet Namasté und was hat es mit Meditation und Yoga zu tun?

Bild von AYMYogaSchool auf Pixabay

Erklingt das wohlklingende “Namasté”, erscheint wohl bei jedem vor dem inneren Auge sofort ein Yogi mit den typisch gefalteten Händen vor dem Herz. Kaum ein Wort steht sinnbildlich mehr für die Lehre des Yoga. Es ist die traditionelle, sehr respektvolle Begrüßung in Indien und weiteren hinduistisch geprägten Ländern. Hinter der respektvollen Geste steckt aber weit mehr als eine Begrüßung und Verabschiedung. Denn dadurch zollen wir dem Göttlichen Respekt, das wir alle in uns tragen.

In unserem Artikel erfährst Du woher Namasté stammt, wie es richtig ausgeführt wird und welche Bedeutung es für Yoga und Meditation hat.

Namasté: was heißt das eigentlich?

Namasté ist eine Grußformel, die dem Gegenüber großen Respekt ausdrückt. Dabei erkennen wir auch das Göttliche im Herzen der Menschen. Wie alle Wörter, die im Yoga üblicherweise verwendet werden, stammt auch Namasté aus dem indischen Sanskrit. Das Wort setzt sich aus diesen Silben zusammen:

  • nama: verbeugen
  • as: ich
  • té: du

Wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt heißt Namasté also so viel wie “Ich verbeuge mich vor dir”. Doch der übertragene Sinn geht viel tiefer. Für die meisten Yogis hat es eine ganz eigene Bedeutung und einen hohen Stellenwert bei der Yogapraxis.

Dafür steht Namasté:

  • Respekt sich selbst und anderen gegenüber
  • bedingungslose Selbstliebe
  • Dankbarkeit
  • Achtsamkeit
  • Finden und Bewahren von Energie
  • das Göttliche das jeder Mensch in sich trägt

Eine sehr berühmte Definition hat Mahatma Gandhi geprägt. Er pflegte eine Freundschaft zu Albert Einstein, der ihn einmal nach der Bedeutung von Namasté fragte. Daraufhin schrieb ihm Gandhi eine wunderbare Erklärung:

“Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum wohnt. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.” – Mahatma Gandhi

Tipp für Deinen Urlaub in Indien: Falls Du einmal in Indien bist und mit “Namaskar” begrüßt werden solltest, dann nutzt Dein Gegenüber die etwas formellere Ansprache. Es hat aber dieselbe Bedeutung wie das respektvolle Namasté.

Wie geht der Namasté Gruß?

Für den indischen Gruß Namasté werden die Hände in das Anjali Mudra gebracht. Dabei steht Mudra im Sanskrit für Zeichen und Anjali bedeutet Angebot. Um die Geste Anjali Mudra richtig auszuführen, brauchst Du nur wenige Dinge zu beachten. Lege Deine Handflächen vor Deinem Herz-Chakra aneinander. Schließe nun Deine Augen und neigen Deinen Kopf Richtung Herz. Dabei kannst Du den Gruß wahlweise laut aussprechen oder auch gedanklich nur für Dich innerlich vorsagen. Um Dein Energiezentrum zu aktivieren und besonders großen Respekt auszudrücken, beugst Du den Kopf vor und berührst mit Deinen Zeigefingern das Dritte Auge.

Wann sagt man Namasté?

In Indien und hinduistisch geprägten Ländern begrüßt man sich typischerweise mit der respektvollen Geste Namasté. Die Geste ist also ein Bestandteil des alltäglichen Lebens. Hierzulande hat es seine Berühmtheit durch die Praxis von Yoga und Meditation erlangt. Am Anfang und jeder Yogapraxis läutet es die Stunde ein und schließt sie ab. Auch einige Asanas werden durch die gefalteten Hände begleitet. So zum Beispiel beim Morgengruß, bei dem jede Runde mit Anjali Mudra begonnen und abgeschlossen wird. Dabei wird das Wort nicht ausgesprochen, sondern durch die Handhaltung vor dem Herz-Chakra angedeutet.

Namasté und die Bedeutung für Yoga

Yoga bereichert das Leben von vielen Yogis und Yoginis. Neben der respektvollen Begrüßung und Verabschiedung hat Namasté eine tiefere Bedeutung für Yoga und Meditation. Wir bündeln unsere Energie im Herzen, wecken das Göttliche in uns und richten unser Bewusstsein auf unsere Mitte. Unser Körper und Geist sollen vollkommen ausgeglichen sein.

Wenn wir die Hände für das Namasté behutsam falten, verbinden wir dabei gleichzeitig die rechte und linke Gehirnhälfte. Das Weibliche wird mit dem Männlichen verbunden und es wird im Yoga versucht alle Gegensätze aufzulösen. Nur so können wir unsere gesamte Energie zusammenführen.

Wird Yoga in einer Gruppe praktiziert, steht die Geste für die Einheit, die die Gruppe bildet. Durch das Namasté wird eine Verbindung geschaffen, die uns auf das menschliche Sein besinnen lässt. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Yoga Experte: alle sind gleich und auf einer höheren Ebene miteinander verbunden.

Vielleicht hast Du die Veränderung auch schon selbst erlebt. Wenn Du die Geste zum Abschied, Respekt voreinander und Dank am Ende der Yogapraxis vollziehst, bemerkst Du wie sich die Energie entwickelt hat. Du bist ausgeglichen, voller Energie und Zufriedenheit.

 

 

Was bedeutet Namasté für Dein Leben und Dein Yoga? Schenkt es Dir innere Ruhe, Selbstliebe oder Zufriedenheit? Begegnest Du Deinen Mitmenschen noch respektvoller? Wir freuen uns über Deinen Kommentar! Namasté.

Autorenprofil

Stefan
Stefan
Stefan ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.

Er ist der festen Überzeugung, dass Yoga dabei hilft, dass die Menschen wieder zu sich selber finden und friedlicher werden.

Durch Yoga wird unsere Welt eine bessere.